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Darmstadt
Nach Corona-Infektion auf Intensivstation: Kind bekommt seltene Krankheit
- vonClaudia Kabelschließen
Ein Zehnjähriger ist nach einer symptomfreien Infektion mit Covid-19 schwer erkrankt. Jetzt wird der Junge intensivmedizinisch in Darmstadt behandelt.
- Erst hat er sich mit dem Coronavirus infiziert – jetzt muss er plötzlich auf der Intensivstation behandelt werden.
- Der Patient der Kinderklinken Prinzessin Margaret in Darmstadt ist nur zehn Jahre alt.
- An Covid-19 erkrankt ist der Junge nach der Infektion nicht, trotzdem muss er jetzt behandelt werden.
Darmstadt - Ein zehnjähriger Junge wird derzeit auf der Intensivstation der Kinderkliniken Prinzessin Margaret in Darmstadt behandelt. Er ist dort der erste kindliche Patient, der in Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion behandelt wird. Die hat der Junge laut dem Leiter der Intensivstation, Syavash Salamat, zwar schon vor Wochen gehabt – offenbar symptomfrei. Jetzt sei er einer der seltenen Fälle, bei denen das Coronavirus eine Entzündungsreaktion im ganzen Körper ausgelöst habe.
Der Junge zeigte eine Vielzahl von Symptomen, begonnen habe es mit unklaren Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, sagte der Oberarzt der FR. Am Dienstag vor einer Woche sei er eingeliefert worden.
Es habe sich eine schwere Sepsis entwickelt und er habe beatmet und wiederbelebt werden müssen. Jetzt befinde er sich auf einem guten Weg und werde nicht mehr beatmet. Die Eltern dürften ihn besuchen, da er aktuell nicht mit dem Coronavirus infiziert sei.
Patient in Darmstadt auf der Intensivstation: Offenbar vorher mit Corona infiziert
Dass seine Erkrankung, das Paediatric Inflammatory Multisystem Syndrome (PIMS), auf den Covid-19-Erreger zurückgehe, sei sicher, sagt Salamat. Man habe Antikörper in seinem Blut gefunden.
Zudem habe es Corona-Fälle in der Umgebung gegeben. Auch erfülle er sämtliche Kriterien, die aus anderen bei Kindern aufgetretenen Fällen bekannt seien. Ansonsten habe er keine Vorerkrankung gehabt.
Dies zeige, dass Corona jeden, nicht nur Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen, schwer treffen könne, so der Mediziner. (Claudia Kabel)
Rubriklistenbild: © Fabian Strauch/dpa