Darmstadt: Ein evangelischer Campus entsteht im Woogsviertel

Das Gemeindezentrum der evangelischen Südostgemeinde und zwei Zentren der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau werden auf einem Grundstück zusammengeführt.
Männer kraxeln auf einem Baugerüst herum und verputzen eine Fassade. Ein Fensterrahmen schwebt mit Hilfe eines Krans durch die Luft. Und an einer anderen Stelle werkeln Arbeiter an einem Rohbau. Auf dem Eckgrundstück zwischen der Darmstädter Heinrichstraße, der Theodor-Heuss-Straße und dem Herdweg nördlich des Alten Friedhofs kommen die Arbeiten für den Bau eines neuen evangelischen Zentrenkomplexes voran. Seit anderthalb Jahren wird auf dem Grundstück am derzeit teuersten Bauprojekt der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) gearbeitet.
Auf dem Areal der abgerissenen Kirche der Südostgemeinde – dessen Gebiet sich vom Woog bis zur Lichtwiese erstreckt – entsteht zum einen ein Neubau für das abgerissene Gemeindezentrum. Vorgesehen ist, in das Gebäude auch einen puristisch anmutenden Glockenturm zu integrieren.

Nebenan sollen in einem an der Heinrichstraße dreigeschossigen und am Herdweg zweigeschossigen S-förmigen Gebäudekomplex zwei überregionale Zentren der EKHN zusammengeführt werden.
Es handelt sich dabei zum einen um das „Zentrum Bildung“, das derzeit im Katharina-Zell-Haus an der Erbacher Straße, unweit der Mathildenstraße untergebracht ist. Zum anderen soll das „Zentrum Seelsorge und Beratung“, das derzeit in der Wetterauer Kreisstadt Friedberg an der Kaiserstraße seinen Sitz hat, ebenfalls im nächsten Jahr in das neue Gebäude einziehen.

Rechtzeitig vor dem Winter konnten in den vergangenen Monaten die Rohbauarbeiten fertiggestellt werden. Das angegliederte Pfarrhaus aus Holz ist bereits fertig. Vorgesehen ist, mehr als 90 kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einem „evangelischen Campus“ zusammenzuführen. Helle Farben, viel Glas und Raum unter freiem Himmel sollen den 4000 Quadratmeter umfassenden Gebäudekomplex, der rund zwölf Millionen Euro kostet, prägen. Der Niedrigenergiebau wird auch mit Photovoltaikmodulen ausgestattet.
Im Sakralraum der Gemeinde gibt es künftig Platz für etwa 100 Gläubige. Der geplante 18 Meter hohe Kirchturm erhält eine Holzverkleidung.