Darmstadt: Bewährungsstrafe für schweren sexuellen Missbrauch

Ein früherer Jugendbetreuer vom Christlichen Verein Junger Männer hat vor mehr als 20 Jahren zwei Jugendliche missbraucht. Er muss Schmerzensgeld zahlen und sich einer Therapie unterziehen, entscheidet das Landgericht Darmstadt.
Ein ehemaliger Vorstand beim Christlichen Verein Junger Männer (CVJM) ist wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern von der 10. Strafkammer des Landgerichts Darmstadt zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Robert Hartmann, Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt, wurde dem 64-Jährigen Mann aus dem südhessischen Zwingenberg die Auflage gemacht, sich einer Therapie zu unterziehen. Zudem wurde er dazu verurteilt, dem Opfer weitere 10 000 Euro Schmerzensgeld zu zahlen. In einem zivilrechtlichen Verfahren war der Mann nach Auskunft des Behördensprechers bereits zu einer Zahlung von 30 000 Euro verurteilt worden.
Ursprünglich waren für den Prozess vier Verhandlungstage angesetzt worden. Wegen des zivilrechtlichen Verfahrens wurde das Urteil bereits am ersten Prozesstag am Montag verkündet.
Schwerer sexueller Missbrauch: Früherer Jugendbetreuer des CVJM in Darmstadt verurteilt
Die Staatsanwaltschaft hatte dem früheren Jugendbetreuer in der Anklage vorgeworfen, von Anfang April 1998 bis Ende April 1999 in seiner Wohnung in 24 Fällen an zwei zur Tatzeit zwölf- bis 15-jährigen Jungen auf verschiedene Weise den Oralverkehr ausgeführt zu haben. Jeweils einer der beiden Jungen musste dabei sowohl den Angeklagten als auch den anderen Jungen an deren Geschlechtsteilen massieren. In zwei weiteren Fällen soll der Angeklagte mit einem der Jungen alleine gewesen und bei diesem den Oralverkehr ausgeführt haben.
Zudem warf die Staatsanwaltschaft dem Mann vor, im Dezember 2018 auf drei elektronischen Geräten mehr als 200 kinder- beziehungsweise jugendpornografische Bild- oder Videodateien gespeichert zu haben.
Nach Ermittlungen der Polizei wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern werden elf Tatverdächtige festgenommen. Der Fall hat große Dimensionen.