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Darmstadt: Auch 2022 weiter Fluglärm im Norden der Stadt

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Von: Jens Joachim

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In Frankfurt startende Flugzeuge fliegen nun auch wieder über den Stadtteilen Arheilgen, Wixhausen und Kranichstein in südöstliche Richtung.
In Frankfurt startende Flugzeuge fliegen nun auch wieder über den Stadtteilen Arheilgen, Wixhausen und Kranichstein in südöstliche Richtung. © Michael Schick

Die Abflugroute „Amtix kurz“ wird wegen neuer Vorgaben im kommenden Jahr voraussichtlich nicht nochmals für einen Probebetrieb verlagert.

Die Ruhe in den nördlichen Darmstädter Stadtteilen Arheilgen, Kranichstein und Wixhausen währte vor einem Jahr nur kurz. Im Januar sorgten Sicherheitsbedenken der Deutschen Flugsicherung (DFS) dafür, dass die erfolgte Erprobung einer etwas weiter nördlich verlaufenden Abflugroute vom Frankfurter Flughafen in südöstliche Richtung nach nur zwei Monaten wieder zurückgenommen wurde.

Der Probebetrieb wurde zunächst eingestellt und die Flugzeuge sind inzwischen wieder auf der früheren Route mit der Bezeichnung „Amtix kurz“ unterwegs. Die Folge ist, der dass der Darmstädter Norden nun wieder vom Fluglärm belastet ist.

Darmstadt: Neue Verlagerung der Abflugroute „Amtix kurz“ geplant

Der Darmstädter Umweltdezernent Michael Kolmer hat sich nun mit einem Schreiben an DFS gewandt, um sich nach dem aktuellen Sachstand zur Verlagerung der Abflugroute zu erkundigen.

Aus dem Antwortschreiben der DSF geht nun nach einer Mitteilung der Stadt hervor, dass im Sommer dem Forum Flughafen und Region (FFR) ein Routenentwurf für eine neue Verlagerung vorgelegt wurde. Bei diesem Entwurf habe die DFS aufgrund geänderter europarechtlicher Rahmenbedingungen für Flugverfahren andere Planungsregeln im Vergleich zu den bisher im Rahmen des Konsultationsverfahrens diskutierten Routen angewendet.

„Amtix kurz“: Suche nach sicherer, lärmoptimerter Flugroute

Das FFR hat Ende November entschieden, dass zunächst weitere Arbeiten und Prüfungen erforderlich sind, um eine sichere, lärmoptimierte Routenvariante definieren zu können. Allerdings, so heißt es in der Mitteilung der Stadt, wird die Prüfung von möglichen notwendigen Ausnahmen von den neuen Planungsvorgaben auf europäischer Ebene „noch einige Monate in Anspruch nehmen“, so dass das Ergebnis dieser Prüfung wohl erst „frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2022“ vorliegen werde. Erst nach Vorlage des Prüfungsergebnisses werde sich die Fluglärmkommission mit der abermaligen Verlagerung der Flugroute befassen.

Nach der Einstellung des Flugbetriebs auf der nach Norden verlagerten Probebetriebs-Route im Januar sind die Flugzeuge seit dem 22. April wieder auf der alten Abflugroute „Amtix kurz“ unterwegs.
Nach der Einstellung des Flugbetriebs auf der nach Norden verlagerten Probebetriebs-Route im Januar sind die Flugzeuge seit dem 22. April wieder auf der alten Abflugroute „Amtix kurz“ unterwegs. © Gemeinnützige Umwelthaus GmbH

Nach den Worten von Kolmer ist „damit ein erneuter Probebetrieb im kommenden Jahr sehr unwahrscheinlich“. Die sich nun abzeichnende weitere zeitliche Verzögerung sei „mehr als bedauerlich“, was bei den betroffenen Bürger:innen zu weiterer Enttäuschung führen werde.

Wenn sich aber durch eine neue Variante ein Problem bei der Lärmentlastung ergebe, sei jedoch „ein Nachsteuern nur gut und richtig und wird von uns eindeutig unterstützt“, so Kolmer. Der Stadtrat moniert zugleich, dass es auf Bundesebene einen gesetzgeberischen Mangel gibt, weil dem aktiven Schallschutz nur eine geringe Rolle eingeräumt werde.

Lesen Sie weiter: 16 Kommunen in Rhein-Main wehren sich gemeinsam - Ein Anflugverfahren auf den Frankfurter Flughafen, das sechs Monate erprobt wurde, soll nach Meinung von 16 Kommunen aus dem Rhein-Main-Gebiet wegen des Fluglärms nicht zum Regelfall werden.

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