Darmstadt: Anbau an das Muckerhaus

Im nördlichen Darmstädter Stadtteil Arheilgen entsteht ein neues Kinder- und Jugendzentrum. Bis zum Frühjahr 2023 soll der Neubau fertiggestellt werden.
In Arheilgen, dem Stadtteil nördlich der Darmstädter Innenstadt, ist nach wenigen Monaten Bauzeit der Rohbau für ein neues Kinder- und Jugendhaus fertiggestellt worden. Der schlichte, flache und eingeschossige Baukörper, der eine große Fensterfront erhält, wird am nördlichen Teil an das Gemeinschaftshaus Muckerhaus an der Messeler Straße angedockt. Voraussichtlich bis Frühjahr kommenden Jahres soll der Anbau nach einer Mitteilung der Stadt fertiggestellt werden.
Die Einrichtung befindet sich in kommunaler Trägerschaft. Das Muckerhaus wird durch die Gemeinwesenarbeit Arheilgen vom Darmstädter Caritasverband und dem Diakonischen Werk Darmstadt-Dieburg getragen. Die beiden konfessionellen Träger haben sich zu diesem Zweck zu einem Trägerverbund zusammengeschlossen. Im Muckerhaus sind Sozialpädagog:innen und Sozialarbeiter:innen im Einsatz.
Das Bauvorhaben wird vom Eigenbetrieb Immobilienmanagement der Stadt Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem städtischen Jugendamt und unter Beteiligung der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer der Einrichtung realisiert.
„MUCKER“ UND MUCKERHAUS
Im Jahr 1850 , als rund tausend Männer, Frauen und Kinder aus Arheilgen vor dem Darmstädter Schloss gegen die Absetzung ihres Vikars Otto Kleeberger demonstrierten, entstand ihr Spitzname „Mucker“, abgeleitet vom Verb „aufmucken“.
Der Name „Muckerhaus“ für das Gemeinschaftshaus ging aus einem Wettbewerb hervor, den ein Arbeitskreis in der Adventszeit 2006 ausgerufen hatte. jjo
www.muckerhaus.de
Nachdem der Magistrat der Stadt im Januar vorigen Jahres den Anbau beschlossen hatte, wurde das Darmstädter Architekturbüro Freischlad + Holz mit der Entwurfsplanung beauftragt, um eine durchgängige Gestaltung für das gesamte Ensemble zu erhalten. Die Architektur des neuen Gebäudes soll nach Angaben der Stadt „offen und einladend“ wirken. Das Darmstädter Büro hat für eine Fläche von 260 Quadratmetern ein Raumkonzept entwickelt, das entsprechend den Bedürfnissen der Besucherinnen und Besucher flexibel angepasst werden kann.
Die Planungen sehen vor, dass der Eintritt in das neue Gebäude künftig über einen Vorplatz erfolgen soll, auf dem eine Tischtennisplatte stehen wird. Betreten wird die Einrichtung dann durch ein einladendes Foyer. An einer angrenzenden Theke können die jugendlichen Besucherinnen und Besucher Getränke genießen und auch kleine Snacks zubereiten. Vorgesehen ist ebenfalls die Anlage einer großen Spiel- und Bewegungswiese auf dem Areal.
Der fast 70 Quadratmeter große Multifunktionsraum mit Zugang zum hinteren Bereich des Hauses soll Möglichkeiten für Spiel- und Bewegungsangebote bieten. Ein Medienraum soll ebenfalls vielfältig nutzbar und über große Türen mit dem Außenbereich verbunden sein. Um flexibel auf die wechselnden Bedürfnisse und Entwicklungen junger Menschen reagieren zu können, werden die Fachkräfte nach den Worten von Bürgermeisterin Barbara Akdeniz (Grüne) mit dem Neubau des Jugendhauses „stark verbesserte Bedingungen vorfinden, um den Jugendlichen ein vielfältiges Angebot machen zu können“.
Laut Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) konnte der stetig steigende Bedarf an Angeboten für Kinder und Jugendliche in Arheilgen in dem sanierungsbedürftigen bisherigen Kinder- und Jugendhaus im hinteren Bereich nicht mehr zeitgemäß befriedigt werden.