Batteriehersteller Akasol in Darmstadt hat Aufträge für zwei Milliarden Euro

Das Unternehmen, das Hochleistungsbatteriesysteme entwickelt und herstellt, verdoppelt seine Umsatzerlöse, erweitert Produktionskapazitäten in Langen und baut einen neuen Firmensitz sowie eine Fabrik im Südwesten von Darmstadt.
Der Darmstädter Unternehmen Akasol, das Hochleistungsbatteriesysteme entwickelt und herstellt, hat 2019 die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr auf 47,6 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Unternehmenschef Sven Schulz sprach am Donnerstag von einem „dynamischen Wachstumskurs“, der sich im vorigen Jahr fortgesetzt habe. Das negative Unternehmensergebnis von 2,4 Millionen Euro habe „im Rahmen der Erwartungen“ gelegen.
Das seit Ende 2018 an der Frankfurter Börse notierte Unternehmen entwickelt und produziert seit fast 30 Jahren Lithium-Ionen-Batteriesysteme für Busse, Nutz-, Schienen- und Industriefahrzeuge sowie für Boote und Schiffe.
Fabrik in Langen: Akasol verdoppelt Produktionskapazität
Am Standort in Langen konnte Akasol die Produktionskapazität inzwischen mehr als verdoppeln und eine zweite Fertigungsanlage ein halbes Jahr früher als geplant in Betrieb nehmen. Die Kapazität wird in diesem Jahr auf 800 Megawattstunden pro Jahr erhöht. Je nach Batteriegröße können künftig in Langen jährlich Batteriesysteme für bis zu 3000 vollelektrische Busse produziert werden. Die Produktion sei trotz der Corona-Krise derzeit nicht gefährdet, sagte Firmenchef Schulz. Auch gebe es bislang keine Kurzarbeit.
Akasol baut im Südwesten von Darmstadt neuen Firmensitz
Im Südwesten von Darmstadt wird laut Schulz von September an der neue Firmensitz bezogen. Mitte 2021 soll dort in der „Gigafactory 1“ mit der Serienproduktion eines neuen Ultrahochenergie-Batteriesystems begonnen werden.
Bis 2027 sind laut Finanzvorstand Carsten Bovenschen bereits Aufträge für zwei Milliarden Euro vereinbart worden. Die Nachfrage durch Bestands- und Neukunden sei trotz der Corona-Krise verhältnismäßig hoch.
Akasol-Chef Schulz: Bei E-Mobilität „europäischer“ denken
Den aktuellen Stand der Elektrifizierung des deutschen Verkehrssektors bezeichnete Vorstandschef Schulz als „allerhöchstens ausreichend, nicht befriedigend und noch lange nicht gut“. Die Elektrifizierung des öffentlichen Personennahverkehrs könne „dynamischer vonstatten gehen“, sagte Schulz. Die entsprechenden Technologien müssten nicht aus China importiert werden, weil es sie in Europa gebe. Von der Bundesregierung erwarte er in diesem Kontext, dass sie „europäischer“ denke als in der Vergangenheit.