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Dachsicherung reicht bei Wirbelschleppen

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Ein Flugzeug über Flörsheim (Symbolfoto).
Ein Flugzeug über Flörsheim (Symbolfoto). © Michael Schick

Der Verwaltungsgerichtshof Kassel weist Klagen von Grundstückseigentümern aus Flörsheim ab. Sie wollten den Flughafen Frankfurt wegen Wirbelschleppen zu Veränderungen zwingen.

Bei Luftverwirbelungen in Flughafennähe ist das Angebot des Flughafenbetreibers zur Dachsicherung ausreichend. Die Dachklammerung sei Hausbesitzern zumutbar und „geeignet, die Risiken zu beseitigen“, entschied der Verwaltungsgerichtshof in Kassel am Dienstag. Er wies die Klagen von 13 Grundstückseigentümern aus Flörsheim (Main-Taunus-Kreis) ab. Sie hatten gefordert, die Startbahn Nordwest bei Ostwetterlage für schwere Flugzeuge, sogenannte Heavys und den Typ Boeing B757, zu sperren. Solche Flugzeuge können Wirbelschleppen auslösen, die Ziegel von Dächern reißen.

Nach Ansicht der Kläger ist das regelmäßig der Fall: Seit 2011 habe es über 20 Wirbelschleppen-Schäden gegeben. In fünf Fällen seien Gebäude der Kläger betroffen gewesen, sagte der Anwalt der Grundstücksbesitzer. „Jeder, der sich in Flörsheim bewegt, ist bedroht“, erklärte er.

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport übernimmt zwar die Kosten für eine freiwillige Dachbefestigung. Doch das Angebot sei Grundstückseigentümern technisch, organisatorisch und finanziell nicht zuzumuten, argumentierten die Kläger. Immer weniger Flörsheimer nähmen das Angebot an. 1000 von 3000 Häusern sind dort bisher umgerüstet.

Richter sehen Angebot als zumutbar an

Die Kasseler Richter sahen das Angebot als zumutbar an. Zudem sei das Gericht überzeugt, dass nicht allein die besonders schweren Flugzeuge Wirbelschleppen verursachten. Revision wurde nicht zugelassen.

„Grundstückseigentümer müssen auf die veränderte Situation reagieren“, erklärten die Vertreter des Landes. Es gehe um ein Zusammenwirken von Flughafen und Hausbesitzer. Wenn eine Seite nicht mitziehe und etwas passiere, könne sie durch die Verkehrsicherungspflicht belangt werden. Die zusätzliche Befestigung von Dachziegeln sei die „bestmögliche Sicherung, die es in Deutschland gibt“, sagten sie. (dpa)

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