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Corona-Virus in Hessen
Corona-Impfungen: Auch Studierende helfen - Zentren an 7 Tagen geöffnet
- vonJutta Rippegatherschließen
Über 1000 Ärzt:innen sind in Hessen dem Aufruf gefolgt, bei den Corona-Impfzentren mitzuwirken. Wann das Impfen dort losgeht, bleibt offen.
Die Impfzentren sind startbereit - doch möglicherweise werden sie erst einmal nicht benötigt. Aus den von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) dieser Tage angekündigten 50 000 Dosen wird es wohl nichts. Die erste Lieferung für Hessen wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit geringer ausfallen. Wie viel es sein wird, stand am Montag noch nicht fest. Angesichts dessen lohnt es sich wohl kaum, noch in diesem Jahr den Apparat der Impfzentren in Gang zu setzen, den Landkreise und kreisfreie Städte vorbereitet haben.
Zumal die Hochbetagten und jene, die sie pflegen, ohnehin ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. „Je nach gelieferter Impfstoffmenge ist es möglich, dass zunächst mobile Impfteams in Alten- und Pflegeheimen starten“, sagt Gisela Prellwitz, Sprecherin des DRK Landesverbands, der an 25 der landesweit 28 Corona-Impfzentren beteiligt ist. Das heißt, auch die mehr als 80-Jährigen, die zu Hause leben, werden vermutlich zunächst einmal leer ausgehen.
Corona-Virus in Hessen: Impfzentren sollen an sieben Tagen die Woche geöffnet haben
Die mobilen Impfteams sind den jeweiligen Impfzentren hinsichtlich Logistik und Koordination angeschlossen, sagt die DRK-Sprecherin. Auch das Personal ist identisch. In der Regel handelt es sich um Horonarkräfte. Die meisten Teilzeitkräfte, die in ihrem Hauptberuf einer anderen Tätigkeit nachgehen. Denn der Pool aus hauptamtlichen DRK-Leuten reicht bei weitem nicht aus, um den Personalbedarf für die Öffnungszeiten von sieben Tagen pro Woche, jeweils 7 bis 22 Uhr, zu decken. Zumal auch Rettungsdienste und andere Aufgaben weiterhin abzudecken sind.
Doch Interessenten an einer Beschäftigung für die Impfzentren sind nicht schwer zu finden. Was auch an dem attraktiven Honorar liegen mag: 120 Euro erhält ein Arzt oder eine Ärztin pro Stunde für den Einsatz, der aus dem Beratungsgespräch besteht und Hilfe bei möglichen gesundheitlichen Komplikationen. Den Sanitätsdienst am Ende der Impfstraße deckt das DRK ab. Die Verabreichung des Serums sollen Kräfte mit einer medizinischen Ausbildung, etwa Medizinische Fachangestellte (MFA) und Medizinstudierende übernehmen.
Ein „großes Echo“ verzeichnet die Landesärztekammer Hessen auf ihren Aufruf zum Mitwirken in Corona-Impfzentren. Weit mehr als 1000 Ärztinnen und Ärzte seien ihm gefolgt. Täglich kämen Hunderte weitere Meldungen hinzu. „Nach Durchsicht und Aufbereitung konnten heute bereits alle hessischen Impfzentren mit den Datensätzen von bisher 850 Kolleginnen und Kollegen versorgt werden“, berichtete am Freitag Edgar Pinkowski, Präsident der Landesärztekammer Hessen.
Corona-Virus in Hessen: Impfentren werden auch von Studierenden betreut
Als nächstes wandte sich die Ärztekammer an die Medizinstudierenden - die hessischen Universitätskliniken Frankfurt, Gießen und Marburg schlossen sich an. Bis zu 30 000 Bürgerinnen und Bürger, sollten täglich mithilfe der Impfung vor den schweren Folgen der Virusinfektion geschützt werden. Rund 1000 Personen pro Testzentrum.
„Der medizinische Nachwuchs verfügt über die nötigen Kompetenzen, um unter ärztlicher Aufsicht etwa Impfberatungen durchführen, impfen, Impfungen dokumentieren sowie Ärztinnen und Ärzte bei der Überwachung des Impfgeschehens generell entlasten zu können“, sagte Pinkowski. Er bat die Studierenden, um ihr Mitwirken. Der Einsatz werde mit bis zu einem Monat auf die Famulatur angerechnet. „Diese Zeit kann ausnahmsweise auch während der Vorlesungszeit abgeleistet werden, soweit hierdurch keine Pflichtveranstaltungen versäumt werden.“ Diese Regelung gelte zunächst bis zum Beginn des Sommersemesters 2021. (Jutta Rippegather)