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Baubeginn weiter verschoben

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Von: Andreas Groth

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Wann der erste Spatenstich für das Erlebnisbad und das städtische Hallenbad sein wird, ist immer noch ungewiss. Die SPD stellt deshalb nun eine Anfrage.

Es tut sich nichts auf den Feldern zwischen der B3 und dem Schulzentrum in Bad Vilbel. Dabei ging der Friedrichshafener Investor und Bäderkönig Josef Wund Ende Januar davon aus, dass im ersten Quartal 2017 die Erdarbeiten für das Erlebnisbad und das kommunale Hallenbad beginnen würden. Die Einschätzung war zu optimistisch. So viel lässt sich heute sagen. Die SPD im Stadtparlament hat deshalb eine Anfrage an den Magistrat gestellt. Sie verlangt Informationen über den Fortgang des Projektes, das nach Angaben des 78-jährigen Investors alle bestehenden Thermen und Badeparadiese, zum Beispiel in Erding und Sinsheim, in den Schatten stellen wird.

Wund plant einen riesigen Badekomplex mit einem Neubau des kommunalen Hallenbads, einem Spaßbad, einer Therme, einem Freibad und einem Hotel. Aus der ursprünglich geplanten Beteiligung am Spaßbad und der Therme zogen sich die Stadtwerke vergangenen November zurück. Ihr Engagement beschränkt sich nun auf das Hallenbad, zwei Parkhäuser und die Zufahrtsstraßen, die die Wund-Unternehmensgruppe der Stadt für 25 Millionen Euro netto bauen wird. Insgesamt wird der Badkomplex weit mehr als 100 Millionen Euro kosten.

Wann der erste Spatenstich sein wird, kann oder will momentan niemand sagen. Viel mehr wird die SPD wohl auch durch ihre Anfrage nicht erfahren. Darauf angesprochen, wann er mit der Baugenehmigung rechne, vermag der Investor keinen Termin zu nennen. Sobald sie vorliege, solle es aber unverzüglich losgehen. „Wir könnten morgen anfangen“, sagt Wund. Zu der Verzögerung komme es, weil man bei der Barrierefreiheit nochmal habe nachbessern müssen. Wund versichert aber: Alle Becken seien von körperlich behinderten Menschen zu erreichen.

Nach seiner Kenntnis werde der Wetteraukreis die Baugenehmigung „in diesem Jahr“ erteilen, lautet die denkbar vage Auskunft des zuständigen Dezernenten der Stadt Bad Vilbel, Klaus Minkel (CDU). Der Wetteraukreis selbst verweigert zurzeit die Auskunft. Bis die Baugenehmigung erteilt sei, werde es keine weiteren Informationen mehr geben, sagt ein Kreissprecher.

Etwas mehr kann Josef Wund indes zum Zeitplan nach dem Beginn der Arbeiten sagen. Innerhalb von 14 bis 15 Monaten will er das Kommunalbad, welches das 1972 eröffnete Hallenbad an der Nidda ersetzen soll, errichten. Die Badegäste könnten es dann sofort nutzen. Drei bis vier Monate später soll das Spaßbad samt Rutschenlabyrinth fertig sein. Weitere gut drei Monate später folge die Therme, in der sich die Saunen befinden. Im Sommer darauf werde schließlich das Freibad eröffnen. Laut dem Investor wird es sechs Bahnen zu je 50 Meter haben. Auch zu diesem Thema hat die SPD eine Antwort gefordert.

Nicht nur die Sozialdemokraten sind seit dem Teilrückzug der Stadtwerke weitgehend ahnungslos. „Wir haben als Stadt nicht mehr viel mit dem Kombibad zu tun“, sagt der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Raimo Biere. Das sei nun die Sache des Investors. „Ich bezweifle, dass die Anfrage gescheit beantwortet werden kann.“ Selbst ein Vertreter der schwarz-gelben Koalition in Bad Vilbel beklagt mangelnde Transparenz: „Wir kriegen nichts mehr mit.“

Investor Wund will das ändern. Wenige Wochen nach dem Beginn der Bauarbeiten möchte er in einer Bürgerversammlung über das Projekt informieren. Für das Kommunalbad und das Freibad wolle er jedenfalls sozialverträgliche Eintrittspreise verlangen. Was Wund darunter versteht, sagt er noch nicht. Ein Besuch des Spaßbades und der Therme werde dagegen teurer.

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