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Kultur
Sehen, wie das Kaiserpaar wohnte
- vonPeter Hanackschließen
Die Wiedereröffnung des Königsflügels im Schloss Bad Homburg steht nach zehn Jahren Sanierung bevor. Die Staatliche Schlösserverwaltung Hessen wird 75 und will feiern – auch mit neuen virtuellen Angeboten.
Die Burgen, Schlösser und Klöster in Hessen sind wegen der Corona-Pandemie weiterhin geschlossen – Besichtigungen gibt es nur von außen. Die Staatliche Schlösserverwaltung setzt daher verstärkt auf digitale Angebote und hofft auf den Sommer. Die Gärten immerhin sind auch jetzt zugänglich und stehen allen offen.
Das Jahr 2021 soll prall gefüllt sein mit kulturellen Veranstaltungen. Denn es gibt einiges zu feiern. Das Kloster Lorsch ist seit 30 Jahren Welterbe der Unesco, der Königsflügel im Bad Homburger Schloss soll nach aufwendiger Sanierung wiedereröffnet werden, und im Schlossgarten wird ein kleines Gartenhaus zum „Tempel der Pomona“, der römischen Göttin der Baumfrüchte.
Und auch intern hat die Staatliche Schlösserverwaltung etwas zu feiern: Sie wurde vor 75 Jahren gegründet. Am 1. April soll es aus diesem Anlass einen Festakt geben – je nach Lage der Pandemie-Entwicklung im größeren Kreis oder in kleiner Runde mit Liveübertragung.
Alte Gemäuer
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen verwaltet 48 Liegenschaften.
Die Verwaltung wurde am 1. April 1946 gegründet.
Infos unter schloesser-hessen.de. pgh
Für ihr Jubiläumsjahr hat sich die Verwaltung, die für 48 Liegenschaften in Hessen zuständig ist, viel vorgenommen. Sofern das trotz Corona möglich ist, sollen Besucherinnen und Besucher an Themenführungen, Workshops und kleinen Festlichkeiten teilnehmen können, etwa in Schloss und Schlossgarten Weilburg, in der ehemaligen Benediktinerabtei Seligenstadt und im Schloss und Schlosspark Bad Homburg.
Nach zehn Jahren sollen auch die Museumsräume im Bad Homburger Schloss wieder zugänglich werden; die Öffnung des Königsflügels ist für 1. September geplant. Zu sehen sein werden dann auch die ehemalige Wohnung des Kaiserpaars Wilhelm II. und Auguste Victoria. Im Schloss befinden sich dessen deutschlandweit einziges noch eingerichtetes Appartement.
Im Bad Homburger Schlossgarten soll am 7. Mai der „Tempel der Pomona“ eröffnet werden. Er zeigt eine Dauerausstellung zur historischen Obstkultur. Unter anderem ist zu erfahren, dass es einst 20 000 Apfelsorten gab – zu kaufen gibt es im Laden heute gerade noch zwei Dutzend.
Ein bedeutendes Jubiläum begeht das Kloster Lorsch. Es wurde vor 30 Jahren in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen. Im Dezember soll dazu eine Feierstunde stattfinden. Neue Imagefilme geben Einblicke in das Kloster und das dem Museum angeschlossene Freilichtlabor Lauresham.
Bereits Mitte bis Ende September soll eine Sonderausstellung die Funde aus einem Brunnen des 18. Jahrhunderts zeigen. Dort wurden Steine und Skulpturen aus dem Kloster zum Bau verwendet, die nun geborgen und restauriert wurden.
Unter dem Motto „Wissen wächst im Garten“ lädt die Schlösserverwaltung zu virtuellen Touren unter anderem durch den Kloster- und Apothekergarten der ehemaligen Abtei Seligenstadt ein. Das Angebot richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, auch ganze Kindergartengruppen und Schulklassen sollen so Einblick in den historischen Obst- und Gartenbau oder die Bienenzucht erhalten.