Deutschlandticket: Endstation Sehnsucht

Von Frankfurt aus kann man auf vielen Regionalstrecken ohne Umsteigen zu weit entfernten Orten reisen - ein Plädoyer für eine Fahrt ins Blaue mit dem 49-Euro-Ticket.
Steige Se bloß net um!“ Den guten Rat einer erfahrenen Schaffnerin beim Suchen nach einer alternativen Verbindung (der ICE hatte mal wieder ordentlich Verspätung oder fiel er gleich ganz aus?) sollte man stets beherzigen, wenn man mit dem neuen Deutschlandticket kreuz und quer durchs Land reist.
Ein Vorteil des Nahverkehrs, den man nun im Generalabonnement nutzen kann, ist ja, dass die Züge hier erfahrungsgemäß pünktlicher sind als auf den Schnellstrecken und dass man sich eher einmal treiben lässt – man kann nun an den Bahnhof kommen und sich in irgendeinen Regionalexpress nach irgendwo setzen, Endstation Sehnsucht. Wenn der Weg das Ziel ist, dann ärgert man sich viel weniger über Verspätungen, und mal ehrlich: Man muss nicht immer nur über die Bahn schimpfen. Zugfahren kann wunderbar sein.
Befolgt man die Empfehlung, möglichst wenig umzusteigen, lassen sich von Frankfurt aus doch einige ganz schön weit entfernte Städte in einem Rutsch bereisen, oft im Zweistundentakt. Wer von Anfang bis Ende mitreist, der hat auch gute Chancen auf einen Sitzplatz.
Bis nach Bamberg sind es immerhin knapp drei Stunden durch malerische Landschaften, fast immer am Main entlang. Nach Neuwied ist man zweieinhalb Stunden unterwegs durch das imposante Rheintal. Nach Saarbrücken dauert die Reise mit dem Direktzug ebenfalls drei Stunden, es ist eine herrliche Strecke durch Rheinhessen und die Pfalz mit so wohlklingenden „Zwischenhalten“ wie Bad Münster am Stein oder Türkismühle im Saarland.
Nach Süden kommt man in einem Rutsch bis nach Eberbach am Neckar, das liegt schon in Baden-Württemberg, und auch diese Strecke quer durch den Odenwald ist besonders schön und animiert zum Aussteigen zwischendurch. Das nächste Mal dann!