Auf der Suche nach dem rechten Weg
Gelnhausen Rolf Böge vom Spessartbund kümmert sich um Wanderzeichen
Rolf Böge vom Spessartbund Gelnhausen ist wieder mal auf Tour. An diesem schönen Herbsttag hat er seine olivfarbene Leinentasche voller Werkzeug mit in den Wald genommen. Darin liegen eine Handsäge, ein Hammer, Zange, Bürste, Astschere und Wischtuch, Schilder und Klebefolien. Ehefrau Marianne hat den ehrenamtlichen Wegbetreuer mit dem Auto zum Ausgangspunkt der Wanderstrecke gefahren, auf der er an diesem Tag die Zeichen kontrollieren und eventuell erneuern wird.
Wer gerne wandert, nimmt solche Wegzeichen meist als gegeben hin, ärgert sich höchstens einmal über fehlende Markierungen. Dabei ist der Wald ständig im Umbruch, und das im wahrsten Sinne des Wortes: Bäume stürzen um, Wanderzeichen werden gestohlen oder verblassen, wachsen zu oder fallen ab.
Allein der Wanderverein Spessartbund kümmert sich nach Angaben des für das Wegenetz verantwortlichen Vorstandsmitgliedes Helmut Schuster um 6600 Kilometer Wanderwege, rund 350 speziell geschulte Markierer:innen sind hier ehrenamtlich tätig. Rund 8200 Stunden im Jahr kommen so nach Schusters Berechnungen insgesamt zusammen. Einer von ihnen ist seit fünf Jahren auch Rolf Böge aus Linsengericht-Lützelhausen.
„Wir markieren teilweise uralte Wege mit fünf offiziellen Wanderzeichen, damit die Wanderer ihre Wege mit Unterstützung der Wanderkarte selbst finden können“, sagt Böge. Manchmal muss er auch kreativ sein und Schilder aufmalen oder sprühen. Rund 20 mal pro Jahr ist er für mehrere Stunden – manchmal auf für ganze Tage – unterwegs und für 116 Wegekilometer zwischen Gelnhausen, Eidengesäß und Frohnbügel in Bayern verantwortlich. Dafür gibt es eine kleine Aufwandsentschädigung von 2,50 Euro pro Kilometer vom Spessartbund. Die spendet er auch gerne mal wieder zurück an den Verein.