Ansprechpartnerin nicht nur für Frauen
Nora Arharbi ist die neue Gleichstellungsbeauftragte der Stadt
KRONBERG - Die Tür steht immer einen Spalt offen, wenn Nora Arharbi in ihrem Büro am Schreibtisch sitzt. Wer etwas auf dem Herzen oder eine Frage hat, kann immer reinkommen. Seit Anfang des Jahres ist die 31-Jährige im Rathaus für das Thema „Frauen und Gleichstellung“ zuständig und leitet die städtische Anlaufstelle für Antidiskriminierung.
Lange Jahre war das die Aufgabe von Heike Stein. Von 2004 bis zum Jahresende 2022 hielt Stein die Fäden in der Hand. Nach der Einarbeitungszeit von Nora Arharbi übergab sie die Aufgaben an ihre Nachfolgerin. Kronbergs neue Gleichstellungsbeauftragte hat in Mainz Soziologie studiert und arbeitete zunächst im pädagogischen Bereich einer Ganztagsgrundschule in Frankfurt. Sie sei in Kronberg sehr herzlich aufgenommen worden, betont Nora Arharbi und ergänzt, dass sie mit Engagement, Offenheit und Einfühlungsvermögen für jeden, nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer da sei und die Tür offenhalte.
Seit 1993 gibt es das Hessische Gleichberechtigungsgesetz. Da war Nora Arharbi gerade mal ein Jahr alt. Ziel war es damals, eine spürbare Veränderung für Frauen und Familien zu schaffen. Chancengleichheit von Frauen und Männern, die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Unterrepräsentanz von Frauen auch im öffentlichen Dienst wurden seinerzeit thematisiert. Ein Gesetz sollte für Transparenz und Gleichberechtigung sorgen. Auch Kronberg wurde aktiv. Ein wichtiger Baustein im Gesamtgefüge der Arbeiten war die „Vernetzung der internen und externen Aufgabenfelder“, die seit 1991 der Kronberger Frauenbeauftragten und der Gleichstellungsstelle obliegen. Nora Arhabi sieht sich als Netzwerkerin im Rathaus, aber vor allem auch zu Gruppierungen und Vereinen am Ort. Sie nennt die „AG Kronberger Frauenverbände“, die sich mit Christine Nicolai an der Spitze für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzt. Die aktuellen Planungen hat die städtische Angestellte schon im Kopf und erwähnt deshalb die Kooperation mit den „Freien Unternehmerinnen“ und den Kronberger Lichtspielen am 4. Juni.
Ein weiterer Programmpunkt läuft noch in dieser Woche in der Stadthalle. Bis zum 25. Mai wird dort die Wanderausstellung zum Thema „Häusliche Gewalt“ gezeigt. Konzipiert und erstellt wurde die vom Dachverband der autonomen Frauenberatungsstellen NRW. Die Ausgangsfrage dazu lautet: „Und das soll Liebe sein?“ Thematisch dazu abgestimmte Workshops für Schulklassen sollen die Jugend sensibilisieren.