Solardach schützt antike Schiffe

Beim Umbau alter Gebäude wirft der Einsatz moderner Versorgungs- und Energietechnik viele bautechnische und ästhetische Fragen auf. Insbesondere das Einbetten von Photovoltaik in den Baukörper ruft noch immer viele Skeptiker auf den Plan. Dass in der gebäudeintegrierten Photovoltaik (GIPV) auch für historische Gebäude große Chancen liegen, belegt der geglückte Umbau des Museums für Antike Schiffahrt in Mainz.
Von Martin W. Hoffmann
Die Installation von Photovoltaik in alte Gebäude erscheint vielen deswegen so konfliktreich, weil die meist großflächigen und reflektierenden Potovoltaik-Module eine Störung der Gebäudeästhetik vermuten lassen. Die noch relativ junge Solarindustrie hat sich dazu jedoch schon eine Menge Lösungen einfallen lassen. Mittlerweile gibt es sogar Unternehmen, die sich allein auf das Entwickeln und Herstellen von Systemlösungen für Solararchitektur konzentrieren.
Baugeschichte berücksichtigen
Um zu beurteilen, ob das Integrieren von Photovoltaik in historischem Bestand geglückt ist oder nicht, muss man berücksichtigen, dass es zur Geschichte der Bauwerke gehört in ihrer Geschichte meist mehrfach verändert worden zu sein. Sollte dieses Recht nicht auch für heutige Baumaßnahmen gelten? Die Strategie beim Einsatz von Photovoltaik in historischen Bauten kann ganz unterschiedlich sein. Dafür gibt es drei grundlegende Ansätze: Entweder werden die Photovoltaik-Module versteckt oder sie erscheinen ganz deutlich sichtbar als neue Bauteile und markieren damit eine neue Zeitschicht des Gebäudes. Die dritte Strategie schreibt die Bautradition fort, indem die Module harmonisch in die vorhandene Substanz eingefügt werden.