Ihr Rasen ist gelb oder vermoost? Wie Sie Mängel erkennen und Ursachen beheben
Gelbe Halme, braune Flecken oder ein verblassendes Grün: Rasenschäden ärgern jeden Gärtner. Wir zeigen, wie Sie die einzelnen Mängel rechtzeitig erkennen und beheben.
Ein saftig grüner Rasen ist das Aushängeschild eines jeden Gartens. Um so ärgerlicher, wenn sich darin braune Flecken oder gelbe Verfärbungen zeigen. Was viele Gärtner nicht wissen: Auch die Ausbreitung von Moos oder Pilzen hat oft mit einer mangelhaften Nährstoffversorgung zu tun. Denn ein gut versorgter, gesunder Rasen lässt sich nicht so leicht von anderen Pflanzen verdrängen.
Rasenschäden Paroli bieten: Hauptnährstoffe – das „täglich Brot” der Pflanzen

Wir Menschen brauchen unsere Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln und Brot, für Pflanzen sind das die Hauptnährstoffe. Vor allem das sogenannte NPK, also Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Ohne diese drei Stoffe kann kaum eine Pflanze überleben. Auch Ihr Rasen benötigt sie – wie Sie das Brot zum Leben. Besonders wichtig ist dabei der Stickstoff. Er regt das Wachstum der Rasenpflanzen an und sorgt für einen dichten und ansehnlichen Rasenteppich.
Spurennährstoffe – das Vitamin C für Ihren Rasen
Um Rasenschäden zu beheben, braucht es noch einige Spurennährstoffe. Die wichtigsten sind Magnesium, Kalzium und Eisen. Sie lassen sich gut mit den Vitaminen bei uns Menschen vergleichen. Sie können noch so viel Brot am Tag essen – wenn Sie nicht regelmäßig etwas Obst zu sich nehmen, werden Sie bald an Skorbut erkranken. Denn die Seemannskrankheit entsteht durch einen dauerhaften Vitaminmangel. Und so wird auch ein ansonsten wunderbar versorgter Rasen gelb, wenn es ihm an Eisen fehlt.
Welche Nährstoffe braucht es, um Rasenschäden vorzubeugen?
Zum Glück müssen Sie kein Botaniker sein, um Ihren Rasen mit dem richtigen Mix aus Nährstoffen zu versorgen. Im Handel gibt es eine ganze Palette an fertigen Düngermischungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Rasen abgestimmt sind. Verwenden Sie aber unbedingt speziellen Rasendünger (werblicher Link) und keinen generellen Gartendünger. Beim Gartendünger sind die Hauptnährstoffe anders zusammengesetzt, was Ihrem Rasen schaden kann. Greifen Sie am besten zu organischem Rasendünger. So erzielen Sie eine gute Langzeitwirkung und reichern den Boden mit wertvollem Humus an. Außerdem können Sie Ihren Rasen damit nicht so leicht überdüngen, wie mit mineralischem Dünger.
Wenn Sie Ihren Rasen besonders individuell pflegen möchten, machen Sie eine Bodenprobe und lassen Sie diese in einem Labor analysieren: Das kostet meist nicht mehr als 30 Euro. Im Baumarkt erhalten Sie außerdem fertige Bodentest-Sets. Dann können Sie Ihren Rasendünger exakt auf Ihren Boden abstimmen und Rasenschäden erfolgreich vorbeugen.
Rasenschäden wie gelben Stellen oder braunen Flecken: Was fehlt Ihrem Rasen?
Wenn es mit Ihrem Grün trotzdem mal nicht rund läuft und Sie gelbe Stellen oder braune Flecken im Rasen entdecken, versuchen Sie die Anzeichen zuerst richtig einzuordnen. Nur so können Sie schnell reagieren und den Mangel rechtzeitig beheben. Manche Schadbilder lassen sich schon beim ersten Blick einem Nährstoffmangel zuordnen, andere sind schwerer zu erkennen oder sogar leicht miteinander zu verwechseln.
- Blasses grün, langsames Wachstum: Verlieren die Rasengräser ihr sattes Grün und wirken blass, ist höchstwahrscheinlich zu wenig Stickstoff im Boden. Der Rasen wächst außerdem sehr langsam und muss seltener gemäht werden. Manche Gräser bekommen rote Spitzen. Ein starker Stickstoffmangel führt zu Lücken im Rasen, die bald von Moos oder Wildkräutern besiedelt werden. Im Extremfall färbt sich Ihr Rasen vollständig gelb und stellt das Wachstum ein. Achtung Verwechslungsgefahr: Auch von der Sonne verbranntes oder zu trockenes Gras kann sehr ähnlich aussehen. In diesem Fall sollten Sie nach der Dämmerung wässern, statt Stickstoff zu geben.
- Gelbe Stellen im Rasen: Färben sich die Halme hingegen deutlich gelb, liegt eventuell ein Eisenmangel vor. Ihr Rasen benötigt nämlich Eisen, um das grüne Chlorophyll herzustellen. Darum wird Eisen den meisten Düngern zugesetzt, um einen besonders grünen Rasen zu erhalten. Eisenmangel lässt sich am besten daran erkennen, dass die Adern der Blätter länger grün bleiben als der Randbereich. Außerdem tritt die Verfärbung zuerst an den jüngeren Halmen auf, während ein Stickstoffmangel zuerst die älteren Halme befällt. Doch Achtung: Oft ist bei Eisenmangel genug Eisen im Boden. Aber bei einem hohen pH-Wert des Bodens, bei Staunässe oder Trockenheit steht es den Pflanzen nicht zur Verfügung. Bevor Sie also mit Eisen nachdüngen, sollten Sie zunächst die richtigen Rahmenbedingungen im Boden schaffen.
- Braune Flecken im Rasen: Färben sich einzelne Rasenpartien braun oder sehen verbrannt aus, haben Sie Ihrem Rasen höchstwahrscheinlich zu viel des Guten gegeben. Die Schäden einer Überdüngung lassen sich leider oft schwerer beseitigen als ein Mangel. Darum sollten Sie sich stets an die Dosierungsempfehlung auf der Verpackung des Düngemittels halten. Mineralischen Dünger sollten Sie sogar etwas niedriger dosieren als empfohlen, bei organischem Dünger ist eine Überdosierung nicht ganz so schädlich.
- Ist der Rasen erstmal verbrannt, können Sie leider nur noch wenig tun. Wässern Sie den Rasen gründlich, ohne ihn zu ertränken. So können Sie einen Teil der überschüssigen Nährstoffe in tieferes Erdreich spülen, wo die Rasenwurzeln nicht mehr herankommen. Danach sollten Sie auf jeden Fall die Nährstoffzufuhr verringern. Wenn möglich, benutzen Sie einen Streuwagen, womit Sie den Dünger wesentlich genauer verteilen können als mit der Hand.