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Muss der Paketzusteller das Paket bis zur Wohnungstür bringen?

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Von: Sophie Waldner

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Postbote liefert viele Pakete.
Ist der Paketbote verpflichtet, die Pakete bis vor die Wohnungstür zu bringen? © imago images / STPP

Wenn alle Geschäfte geschlossen sind, wird viel bestellt. Doch bis wohin muss der Paketzusteller mein Paket liefern — bis zur Wohnungstür?

Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie* bestellen viele Menschen Ware im Internet. Die Paketdienste müssen täglich eine große Anzahl an Päckchen und Paketen ausliefern. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein Zulieferer nicht bis vor die Wohnungstür kommt, sondern das Paket nur an der Haustür abstellt. Doch darf er das überhaupt?

Paketzustellung: Das sagen die Paketdienste

Das Verbraucherportal Paketda stellt klar, dass es kein Gesetz gibt, „dessen Wortlaut eine Lieferung bis zur Wohnungstür vorschreibt. Aber andersherum gibt es auch kein Gesetz, das es den Paketdiensten erlaubt, nur bis zur Haustür zu liefern“. Hier gelten dann die entsprechenden AGBs des Paketzustellers. DHL äußert sich dazu wie folgt: „DHL nimmt die Ablieferung („Zustellung“) durch Aushändigung gegen Empfangsbestätigung an den Empfänger oder an einen durch schriftliche Vollmacht des Empfängers ausgewiesenen Empfangsberechtigten („Empfangsbevollmächtigter“) vor.“ Um das Paket an einem bestimmten Ort abstellen zu dürfen, muss der Empfänger also eine Vollmacht bzw. Abstellgenehmigung erteilen.

Der Paketbote ist nicht verpflichtet, das Paket bis vor die Füße des Empfängers zu tragen. Im Grunde genommen sitzt er sogar am längeren Hebel, und kann das Paket wieder mitnehmen oder gar an den Absender zurückschicken. Die Verbraucherzentrale rät dementsprechend davon ab, sich auf Diskussionen mit dem Paketzusteller einzulassen. In Anbetracht der aktuellen Liefersituation ist es vielleicht sogar möglich, dem Paketboten ein Stück entgegenzukommen.

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Lieferung frei Bordsteinkante — ein Sonderfall

Bei Speditionslieferungen sieht die Sache wieder anders aus und es gibt klarere Regelungen. Sowohl in den AGBs als auch beim Bestellvorgang wird bei den meisten Spediteuren eindeutig angegeben, bis wohin die Ware geliefert wird. In diesem Fall kann es tatsächlich zu einer Lieferung nur bis an die Bordsteinkante kommen. Aber der Kunde weiß darüber Bescheid und kann sich entsprechend darauf einstellen. Einige Onlineshops bieten bei größeren Lieferungen auch einen buchbaren Service an, der eine Lieferung bis vor die Tür oder gar einen Aufbau der gelieferten Ware genehmigt.

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„Lieferung frei Bordsteinkante“ bedeutet dann auch, dass die Ware nur bis zur Bordsteinkante der angegebenen Adresse geliefert wird. Der Empfänger muss sich also selbst kümmern, wie er die Lieferung ins Haus oder die Wohnung bekommt. Ein Vorteil dieser Liefervariante kann sein, dass die Kosten dadurch geringer ausfallen. Dennoch ist zu bedenken, dass der Kunde für den Transport ab dem Bürgersteig verantwortlich ist. Und somit auch für eventuell entstehende Schäden. (swa) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

Quelle: kartonara

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