Nebenkosten-Vergleich: München belegt überraschenden Platz

In einer Studie wurden die Wohnnebenkosten verschiedener deutscher Städte miteinander verglichen. Auch München ist bei diesem Ranking vertreten.
- München ist oft Spitzenreiter bei Mietpreis-Rankings.
- In Sachen Nebenkosten belegt die Stadt einen überraschenden Platz.
- Die Kosten wurden von 2016 bis 2020 analysiert.
Wenn es um Mietpreise* oder Lebenshaltungskosten geht, liegt die Landeshauptstadt Bayerns in der Regel ganz weit vorne. Nun hat der Bund der Steuerzahler (BdSt) die Nebenkosten* verschiedener Städte Deutschland miteinander verglichen. Dabei belegt München einen unerwarteten Platz.
Wohnnebenkosten-Vergleich: München liegt auf den hinteren Plätzen
Im aktuellen Wohnnebenkosten-Vergleich analysierte der Bund der Steuerzahler (BdSt) die steigenden Wohnkosten, die vom Staat in Form von Steuern und Abgaben eingetrieben werden. Dabei wurden die Wohnnebenkosten eines exemplarischen Drei-Personen-Haushaltes mit 120 Quadratmeter Grundfläche und 300 Quadratmeter Grundstückfläche an städtischer Randlage miteinander verglichen. Überprüft wurden unter anderem Trinkwassergebühren, Schmutzwassergebühren, Abfallgebühren und Grundsteuer zwischen 2016 und 2020.
Dabei zeigt sich überraschenderweise, dass München zu den Schlusslichtern des Rankings gehört. Heißt: Im Vergleich von 18 Städten Deutschlands gehören die Wohnnebenkosten der bayerischen Landeshauptstadt zu den niedrigsten. Zumindest was die vom Staat verursachten Wohnnebenkosten angeht. Während also in München im Jahr 2020 "nur" rund 1.550 Euro insgesamt anfallen, sind es beim Spitzenreiter Berlin West knapp 2.280 Euro im Jahr. Besonders günstig schneidet München im Städtevergleich beim Trinkwasserpreis (321,07 im Jahr 2020), den Schmutzwassergebühren (190,32 Euro) und den Abfallgebühren (159,12 Euro) ab. Die ermittelten Durchschnittspreise aus allen 18 Städten liegen hier um einiges höher, nämlich bei 360,31 Euro (Trinkwasserpreis), 306,06 Euro (Schmutzwassergebühren) und 237,61 Euro (Abfallgebühren).
Im Vergleich zum Jahr 2019 sind die Preise nicht gestiegen. Von 2016 bis 2019 nur um rund 21 Euro. Zum Vergleich: In Hannover stiegen die Wohnnebenkosten seit 2016 um knapp 200 Euro im Jahr und liegen jetzt bei rund 1.960 Euro. Am günstigsten lebt es sich dagegen in Mainz bei knapp 1.424 Euro im Jahr.
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Der Verband kommunaler Unternehmen äußerte allerdings Kritik an der Studie des BdSt, wie der NDR schreibt. Die Kosten der Abwasser- oder Abfallgebühren seien demnach nicht vergleichbar, da es sich um unterschiedliche Standorte mit unterschiedliche Leistungen handelt. Einige Kommunen würden zum Beispiel Sperrmüll kostenlos abholen, weil dieser Service bereits in den Gebühren berücksichtigt sei.
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