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Konflikte vorprogrammiert? Condor verkauft Plätze im Handgepäckfach 

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Von: Franziska Kaindl

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Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Das war im Flugzeug bisher die Devise bei der Vergabe der Plätze im Handgepäckfach. Bei Condor soll sich das ändern.

Flugpassagiere, die beim Boarding als Letztes die Maschine besteigen dürfen, ziehen bei den Handgepäckfächern meistens den Kürzeren. Zwar findet sich in der Regel immer noch ein Plätzchen, doch zuerst müssen fremde Gepäckstücke verschoben und Koffer-Tetris gespielt werden. Wer darauf keine Lust mehr hat, kann sich bei Condor in Zukunft gegen einen Aufpreis einen Platz im Handgepäckfach reservieren. Damit ist die europäische Airline die erste Fluggesellschaft, die Economy-Reisenden etwas Derartiges anbietet.

Die Stewardess schliesst die Handgepäckfächer vor dem Abflug.
Ob eine Reservierung für einen Platz im Handgepäckfach bald auch bei anderen Airlines eingeführt wird? © Rolf Poss/Imago

Condor: 9,90 Euro für Reservierung eines Platzes im Handgepäckfach

Das neue Angebot startet ab dem 1. November in vier Maschinen des Typs A330-200, wie eine Unternehmenssprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte. Eine Reservierung kostet dann ab 9,90 Euro pro Strecke. Die Flüge führen vor allem zu Zielen in der Karibik und in den USA.

Flugreisende finden die Gepäckreservierung als zusätzliche Option im Buchungsprozess: „Die Gäste können aus den noch verfügbaren Gepäckfächern, die auf der Seat Map angezeigt werden, den gewünschten Platz in der Economy Class im Flugzeug auswählen“, so eine Sprecherin. Wer einen Platz im Handgepäckfach reserviert, erhält einen Vermerk auf der Bordkarte und landet in der Buchungsgruppe zwei. Damit dürfen sie direkt nach Familien und Kindern in das Flugzeug einsteigen. Laut der Condor-Sprecherin ist Reservierung eines Gepäckfachs nicht an eine Sitzplatzreservierung gekoppelt. Außerdem soll beides weiterhin optional bleiben. „So wird das Fliegen noch entspannter“, sagte Ralf Teckentrup, CEO von Condor, laut einer Pressemitteilung.

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Streitereien unter Flugpassagieren vorprogrammiert?

Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob eine Reservierung von Gepäckfächern unter Passagieren nicht zu Konflikten führen könnte – zum Beispiel, wenn ein Gast seinen Koffer wieder entfernen muss, weil sich herausstellt, dass der Platz vergeben ist. Condor beschwichtigt hier aber – es habe mehrere Testläufe in den vergangenen Monaten gegeben: „Hier haben wir positives Feedback erhalten“, heißt es. Lediglich bei der Zuteilung des Gepäcks ändere sich etwas, nicht aber an den Kapazitäten generell.

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