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Erstes Bundesland mit Sonderrechten für Geimpfte – Was hier für Reiserückkehrer gilt

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Von: Franziska Kaindl

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Patient erhält Corona-Impfung.
In Sachsen-Anhalt können Corona-Geimpfte der Reise-Quarantäne entgehen. © imago images / ANP

Ein erstes Bundesland hat laut einem Bericht Sonderrechte für geimpfte Urlauber eingeführt. Diese betreffen Reiserückkehrer aus ausländischen Corona-Risikogebieten.

Mit Beginn der Corona-Impfungen* werden immer wieder Stimmen laut, dass immunisierte Personen wieder mehr Freiheiten genießen sollten. Gleichzeitig will die Bundesregierung die Spaltung in eine Zweiklassengesellschaft vermeiden. Trotzdem preschte ein Bundesland nun voraus und gewährt geimpften Reiserückkehrern Sonderrechte.

Sachsen-Anhalt: Quarantäne entfällt für geimpfte Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten

In Sachsen-Anhalt müssen seit Freitag nicht mehr alle Einreisenden aus ausländischen Corona-Risikogebieten in Quarantäne. Die Ausnahme gilt für Reiserückkehrer, die mindestens 14 Tage vor der Einreise ihre Impfung gegen das Coronavirus vollständig abgeschlossen haben, wie das Landessozialministerium dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Marburg mitteilte. Eine weitere Ausnahme gilt für Menschen, die nachweislich vor mindestens drei Wochen und vor maximal sechs Monaten mit dem Coronavirus infiziert waren. Das Bundesland beruft sich demnach auf die neue Musterquarantäneverordnung des Bundes – diese ist laut Bundesgesundheitsministerium aber noch gar nicht beschlossen.

Aktuell sei die Verordnung noch Gegenstand von regierungsinternen Beratungen, erklärte ein Sprecher von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) laut epd. Genauere inhaltliche Details werden aber noch zurückgehalten. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums, das ebenfalls für die Musterverordnung zuständig ist, berichtet davon, dass Bundesinnenminister Horst Seehofer sich weiterhin gegen „Privilegien“ für Geimpfte ausspricht.

Sachsen-Anhalt hat die diskutierte Verordnung offenbar schon als beschlossen angesehen und deshalb sofort umgesetzt. In Niedersachsen hingegen sträubt man sich dagegen und kündigte an, die Ausnahmen nicht umzusetzen. Auf epd-Anfrage teilte das Sozialministerium in Baden-Württemberg mit, dass es bei der Quarantäne für Reiserückkehrer keine Ausnahmen für Geimpfte geben soll. Dazu gäbe es noch zu wenige Immunisierte, außerdem sei noch nicht klar, ob diese nicht dennoch infektiös sein könnten.

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Weitere Regierungspläne für Reiserückkehrer: Einteilung in Risikogebiete und Hochrisikogebiete?

Neben den Lockerungen für Geimpfte, die offenbar diskutiert werden, sind weitere Informationen zu den Plänen der Regierung bezüglich der Einreisen aus Risikogebieten durchgesickert. Laut n-tv.de soll zudem ein Stufen-System für Reiserückkehrer eingeführt werden. Neben den normalen Risikogebieten, die ab einer Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen als solche deklariert werden, soll es bald auch Hochrisikogebiete geben – Länder oder Gebiete, in denen die Inzidenz über 200 liegt. Für die Einreise aus diesen Gebieten sollen strengere Regeln herrschen. Die neuen Mustervorschriften könnten am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen werden. (fk) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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