Sein letzter Fall: Abschied von „Bloch“

Berlin - Im letzten TV-Auftritt des verstorbenen Dieter Pfaff in der ARD-Filmreihe "Bloch" muss der kratzbürstige Psychotherapeut in den Knast. Ein spannender Abschied.
Der Psychotherapeut „Bloch“ lässt auf der Stelle die Hosen fallen. Es ist sein eigensinniger Protest gegen die Polizisten, die ihm auf den Leib rücken und auch seinen Anzug zur Untersuchung einkassieren wollen. Denn Dr. Maximilian Bloch ist in seinem letzten Fall unter Verdacht, sich an einer Patientin vergangen zu haben. Es ist ein spannender Abschied von dem im März gestorbenen Schauspieler Dieter Pfaff. In seinem letzten Film in der ARD-Reihe wird sein kratzbürstiges Alter Ego in seiner Existenz bedroht - „Die Lavendelkönigin“ läuft am Mittwoch um 20.15 Uhr im Ersten.
TV-Star Dieter Pfaff ist tot: Bilder seiner Karriere
Der letzte "Bloch" ist ein beherztes TV-Drama um Trauma, Verdrängen und Erinnerung. Das liegt nicht zuletzt an Anna Maria Mühe („Novemberkind“). Sie glänzt in der Rolle der taffen jungen Frau, deren Fassade immer wieder plötzlich zusammenbricht.
Und auch Dieter Pfaff zeigt noch einmal sein Können, bockt und brüllt, torkelt und verzweifelt. Einfühlsam und selbstironisch spielt der stämmige Mann mit dem warmen, etwas schwermütigen Blick den Therapeuten, der sich gegen die fatale Verdächtigung stemmt.
Der Film wurde wenige Monate vor der Lungenkrebs-Diagnose des Publikumslieblings gedreht. „Von ihm in der Vergangenheit zu reden, ist furchtbar bitter“, sagt Regisseur Michael Verhoeven im Interview im ARD-Programmheft des Films. An dessen Ende, so viel sei verraten, tritt Bloch eine Reise an - ein versöhnliches Adieu eines großen Fernsehschauspielers.
dpa