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Nordkorea-Film kommt nun doch in die US-Kinos

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Die Nordkorea-Politsatire "The Interview" kommt nun doch in die US-Kinos. © AFP

New York - Die Nordkorea-Politsatire "The Interview" kommt nun doch in die US-Kinos. Der Film werde am ersten Weihnachtstag in rund 200 Kinos gezeigt, weitere sollen folgen, teilte ein Sprecher von Sony Pictures mit.

Eine Attacke anonymer Hacker und mysteriöse Anschlagsdrohungen gegen US-Kinos hatten den Konzern in der vergangenen Woche zunächst bewogen, den für Donnerstag geplanten Filmstart abzusagen.

Am Dienstag kündigte Sony-Chef Michael Lynton überraschend an, "The Interview" mit James Franco und Seth Rogen solle nun doch am ersten Weihnachtsfeiertag in einer begrenzten Zahl von Lichtspielhäusern gezeigt werden. "Wir haben die Idee nie aufgegeben, 'The Interview' herauszubringen und sind glücklich, dass unser Film an Weihnachten in einige Kinos kommt", erklärte Lynton. Genaue Zahlen nannte er aber zunächst nicht. Ursprünglich sollte der Film in rund 2500 Kinos kommen.

Sonys Rückzieher war in der Filmindustrie allgemein als Kapitulation angesehen worden. Am Montag hatte ein Zusammenschluss von rund 250 unabhängigen Kinos das Unternehmen in einer Onlinepetition aufgefordert, ihnen die Ausstrahlung des Films zu erlauben. Als erste kündigten zwei Kinos in den Bundesstaaten Texas und Georgia am Dienstag in sozialen Onlinenetzwerken an, den Streifen ins Programm zu nehmen. Der US-Regisseur und Oscar-Preisträger Michael Moore teilte über Twitter mit, er werde den Film ebenfalls in seinem Kino im Bundesstaat Michigan zeigen.

Obama begrüßt die Entscheidung

US-Präsident Barack Obama begrüßte die Entwicklung. Die USA seien "ein Land, das an die Meinungs- und künstlerische Freiheit glaubt", erklärte er. Wenn der Film nun in die Kinos komme, könne sich die Bevölkerung ihre eigene Meinung bilden, sagte sein Sprecher Eric Schultz.

Nach Erkenntnissen des FBI steht die Staatsführung Nordkoreas hinter dem Angriff auf Sony Pictures. In dem Film geht es um ein fiktives Mordkomplott gegen den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un. Im Zentrum der Affäre steht eine Gruppe mit dem Namen Guardians of Peace, die Ende November einen Cyberangriff auf Sony gestartet und interne Dokumente und E-Mails veröffentlicht hatte. Vor einigen Tagen sprach die Gruppe wegen der Parodie "The Interview" ominöse Drohungen aus und erinnerte an die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA.

Daraufhin entschieden mehrere Kinoketten, den Film aus dem Programm zu nehmen. In Deutschland sollte der Film laut ursprünglicher Planung Anfang Februar in die Kinos kommen.

USA schweigen zu Internet-Ausfall in Nordkorea

Am Montag war in Nordkorea stundenlang das Internet ausgefallen, am Dienstag war das Land laut Internet-Sicherheitsexperten erneut gut eine Stunde lang vom weltweiten Datennetz abgeschnitten. Der Vorfall löste Spekulationen aus, es könne sich um eine US-Cyberattacke handeln.

Eine Sprecherin im Außenamt in Washington weigerte sich, auf Journalistenfragen zu antworten, ob die USA hinter der Panne stecken. „Ich habe heute nichts Neues über Nordkorea mitzuteilen“, sagte die Sprecherin Marie Harf am Dienstag in Washington.

AFP/dpa

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