SUVs für „rückengeschädigte Bürohengste“: Hannes Jaenicke teilt in Talkshow aus

Im TV wettert der Frankfurter Schauspieler Hannes Jaenicke gegen SUV-Käufer und hält die E-Mobilität unter anderem für eine „Quatschidee“.
Frankfurt – „Gute Unterhaltung“ heißt die neue Late-Night-Show von Autor und Humorist Pierre M. Krause, die am 14. März im SWR gestartet ist. Zum Auftakt begrüßte der 45-jährige Moderator den Frankfurter* Schauspieler und Umweltaktivisten Hannes Jaenicke, Comedian Torsten Sträter und die Astronautin Insa Thiele-Eich. Das Thema der Runde war die Mobilität. Dazu hatte besonders Jaenicke, ein bekennender Elektroautofahrer und Parteimitglied bei den Grünen, eine Menge zu sagen.
Auf Krauses Frage nach seiner Anreise antwortete er, dass er mit dem Mietauto gekommen sei. Für lange Strecken mit dem E-Auto fehlen dem Schauspieler zufolge die Ladestationen. „Die Ladeinfrastruktur ist nach wie vor eine solche Katastrophe auf der Langstrecke, dass ich mich nicht traue, mit einem Stromer von Berlin nach Baden-Baden zu fahren“, sagte er und teilte anschließend gegen die Politik aus.
„Elektromobilität eine Quatschidee“: Frankfurter Schauspieler wird in SWR-Show deutlich
Die Energiewende sei seiner Ansicht nach richtig und wichtig, dennoch in der Vergangenheit falsch umgesetzt worden. Der 62-Jährige erinnere sich an eine Regierung, die „die Energiewende einmal kurz eingestampft, die Solarförderung gestrichen“. Anschließend wird er sarkastisch: „Dann gab‘s plötzlich Abstandsregeln, dass ein Windrotor faktisch im All stehen muss, um niemanden zu stören.“ Auch zum Thema Elektromobilität hat Jaenicke eine klare Meinung. „Wenn wir den Strom für Elektromobilität sauber produzieren, großartige Sache! Wenn er aus der Kohle kommt, aus dem Gas von Herrn Putin oder aus der Atomkraft, ist Elektromobilität eine Quatschidee.“
Hannes Jaenicke | |
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Alter: | 62 Jahre |
Herkunft: | Frankfurt am Main |
Beruf: | Schauspieler, Autor und Synchronsprecher |
Politisches Engagement: | Umweltaktivismus, Mitglied der Partei Bündnis 90/ Die Grünen |
Schauspieler aus Frankfurt wettert in TV-Show gegen SUV-Fahrer
Der 62-Jährige hat, unter anderem wegen des viel diskutierten Tempolimits, an das FDP-geführte Verkehrsministerium keine großen Erwartungen. „Wir sollten uns als Grüne nicht allzu viel Hoffnung machen, dass im Tierschutz oder im Verkehrswesen sehr viel passiert“, so Jaenicke. Dass die aktuellen Verkaufszahlen der SUVs trotz ihrer enormen Klimaschädlichkeit weiterhin steigen, kommentierte er mit Sarkasmus. Für „rückengeschädigte Bürohengste“ seien diese Autos „super, du fühlst dich ein bisschen überlegen“. Ein SUV wirke in diesem Fall wie eine „Identitätsprothese“.
Die Astronautin Thiele-Eich hält einen Mobilitätswechsel für sinnvoll. Der Fokus müsse weggehen von dem „Auto, das uns weggenommen wird“. Vielmehr solle man den „Zugewinn“ schätzen, „dass wir uns ganz anders und freier bewegen können“. Jaenicke stimmte zu und warf anschließend ein: „Städte waren mal für Menschen gebaut, jetzt nur noch für Autos.“
In Frankfurt sind besonders viele SUVs unterwegs, für die die Parkplatzgebühren demnächst steigen könnten. (as) *fnp.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.