Was Dieter Bohlen an "DSDS" ändern würde

Berlin - Dieter Bohlen sitzt seit der allerersten Staffel in der Jury von "Deutschland sucht den Superstar". Doch alles passt dem Entertainer nicht an der Castingshow. Was er gerne ändern würde:
Dieter Bohlen, Jurychef der RTL-Shows „Deutschland sucht den Superstar“ („DSDS“) und „Das Supertalent“, kritisiert das dichte Regelwerk seiner Sendungen. „"DSDS" und "Das Supertalent" sind englische Formate, da kann man eigentlich nicht groß was ändern, weil es genaue Vorschriften gibt“, sagte der 59-Jährige in einem Interview mit dem Magazin „Closer“. „Schlimmer als in jeder Steuererklärung. Dagegen ist das Finanzamt 'ne kreative Flower-Power-Bewegung.“
Quotenrückgang bei DSDS
Die Quoten beider Sendungen waren zuletzt stark zurückgegangen, trotz der Umbesetzungen innerhalb der Jury. Beim „Supertalent“ saß Thomas Gottschalk neben Bohlen, bei „DSDS“ die Kaulitz-Brüder (Tokio Hotel). Stirbt jetzt „DSDS“? „Ach, Tinnef, hier stirbt niemand“, sagte Bohlen. „Es ist mein Baby, und Totgesagte leben doch angeblich am längsten. Wir müssen jetzt nur handeln. Basta.“ Das größte Problem sei, dass jeder TV-Mann denke, er kenne sich bei Musik aus - und die Musiker mit TV. Das auf einen Nenner zu kriegen, sei echt schwierig. „Und es reden halt sehr, sehr viele mit.“
DSDS: Von Superstars zu Superflops
"Es liegt nicht an der Jury"
Bohlen weist jedoch zurück, dass die Castingmisere mit der Jurybesetzung zu tun habe. „Es liegt nicht an der Jury. Hätte diese Jury da vor vier Jahren gesessen, wäre es toll gelaufen. Mit Bill verstehe ich mich echt gut. Okay, eine Frau mit Musikverstand fehlt, aber das ist nicht der Grund. Wir brauchen mehr langjährige Sachkompetenz.“ Die Erwartungshaltung sei bei Tokio Hotel „superhoch“ gewesen, aber nicht vollständig eingetroffen.
Bohlen gegen Altersbegrenzung
Am liebsten wäre Bohlen eine „DSDS“-Show ohne Altersbegrenzung. „Das hat man ja auch bei "The Voice" gesehen“, sagte der „Poptitan“ mit Blick auf die recht populär gewordene ProSiebenSat.1-Show „The Voice“. „Wenn die gesagt hätten, wir nehmen nur Kandidaten bis 28 Jahre oder 30 wie wir, dann hätte es die ganzen guten Leute, die toll gesungen haben, nicht gegeben. Ich würde gern alle Altersbarrieren fallen lassen. Aber das ist bei "DSDS" unmöglich. Denn da gibt es einfach eine Regel: bis 30! Und da kann man nichts dran ändern.“
Bohlen liebäugelt jetzt mit „The Voice“-Juror Xavier Naidoo bei „DSDS“. „Wenn sich das Aushängeschild von "The Voice" und der Boss von "DSDS" zusammenfinden - ich glaube, das wäre megainteressant! Wir könnten Dinge bewegen!“ Ob Sylvie van der Vaart die schwangere Michelle Hunziker in der nächsten „Supertalent“-Staffel ersetzt, ist offen. „Ich höre ja immer viel, aber davon hab ich noch nichts gehört.“ Mit Gottschalk an seiner Seite ist aber Schluss. „Es hat mir Spaß gemacht, mit ihm zu arbeiten. Ich glaube aber: Juror ist nicht so sein Ding.“
dpa