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Neurobiologe erklärt: Wenn Muskeln nicht wachsen, könnte folgende Ursache dahinter stecken

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Von: Juliane Gutmann

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Sie wünschen sich mehr Muskeln? Training ist nicht alles!
Sie wünschen sich mehr Muskeln? Training ist nicht alles! © Manu Padilla/Imago

Ihre Arm-Muskeln wachsen schneller als Ihre Bauchmuskulatur? Ein Selbsttest soll zeigen, welche Ihrer Muskeln am meisten Potenzial haben.

Ihr Ziel ist es, Armmuskeln aufzubauen? Oder würden Sie gerne die Bauchmuskulatur auftrainieren? Klar, ohne Gewichte oder Eigengewichtsübungen rücken definierte Arme und angedeuteter Sixpack in weite Ferne. Doch auch andere Faktoren haben enormen Einfluss auf den Muskelaufbau, etwa das Nervensystem. In seinem Podcast „The Huberman Lab Podcast“ erklärt Dr. Andrew Huberman, Professor für Neurobiologie und Ophthalmologie an der Stanford School of Medicine, welche Verbindung zwischen Nervensystem und Muskulatur besteht. „Wenn wir über Muskeln reden, dann reden wir nicht nur vom Muskel an sich, sondern auch von der Instanz, die die Muskeln kontrolliert, nämlich das Nervensystem“, wird Huberman vom Portal Fitbook zitiert: „Bei der Willkürmotorik, also bewussten Bewegungen, senden die oberen Motoneuronen in unserem Gehirn Signale zum Rückenmark. Dort befinden sich die unteren Motoneuronen, die chemische Signale zu den Muskeln senden mit dem Befehl, sich zusammenzuziehen.“

Wie gut die Verbindung zwischen Nerven und Muskelzellen ist, zeigt auch an, wie gut ein Muskel auftrainiert werden kann, so der Experte. Wenn Sie etwa Ihren Wadenmuskel bis zur Verkrampfung anspannen können, würde das Huberman zufolge zeigen, dass die Verbindung zwischen Geist und Muskeln sehr gut ist – Sie also eine gute neuronale Kontrolle über diesen Muskel haben. Dies steigere die Chancen, dass Sie den Muskel durch Training noch weiter stärken können. Wer sich schwer damit tut, einen Muskel allein durch Gedankenkraft anzuspannen, der wird ihn auch durch gezieltes Training nicht extrem gut aufbauen können, so die These von Neurobiologe Huberman.

Welche Muskeln Sie einfach aufbauen können – Selbsttest soll Antwort liefern

Arme, Bauch oder Beine: Welche Muskeln zeigen bei Ihnen am meisten Wachstumspotenzial? Ein einfacher Selbsttest soll Informationen darüber liefern, in welchen Körperpartien die Verbindung zwischen Nervensystem und Muskeln am besten ist. Also darüber, welche Muskeln am besten auftrainiert werden können.

Der Selbsttest funktioniert Huberman zufolge ganz einfach und Sie brauchen keine Hilfsmittel: „Gehen Sie gedanklich durch Ihren Körper und schauen Sie, ob Sie einen oder alle Muskeln unabhängig voneinander anspannen können“, so Prof. Dr. Huberman dem Portal Fitbook zufolge: „Wenn Sie zum Beispiel auf einem Stuhl sitzen oder stehen, schauen Sie, ob Sie Ihren Wadenmuskel nur mithilfe der oberen motorischen Neuronen anspannen können, indem Sie ein Signal nach unten senden“.

Heißt das im Umkehrschluss, dass man die Muskeln, die man nicht mental ansteuern kann, erst gar nicht trainieren braucht? Definitiv nicht: Die meisten Fitnesstrainer/innen raten, den ganzen Körper ins Training einzubeziehen. Die Mischung machts: Ausdauer- und Kraftsport definieren nicht nur den Körper, sondern beugen auch einer Reihe von Erkrankungen vor. Dazu zählen Diabetes, Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Krebs. (jg)

Weiterlesen: Wer umweltbewusst trainieren will, sollte besser zur Yogamatte statt zur Sportmatte greifen

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