Schlaganfall: Test ermittelt schon früh das Risiko
Schlaganfälle kommen meist unerwartet. Doch es gibt einige Faktoren, die darauf hinweisen. Ein Online-Test schätzt das jeweilige Risiko ein.
Frankfurt – Ein Schlaganfall kann das Leben eines Menschen und dessen Angehörigen von einem auf den anderen Moment komplett verändern. Die Folgen können gravierend sein, von Lähmung, Epilepsie bis hin zum Tod. Schnelles Handeln im Notfall ist ungemein wichtig, wie die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe informiert. Noch besser: Frühzeitig das Risikopotenzial erkennen und minimieren. Bei der Prävention hilft ein kostenloser Online-Test der Stiftung.
Erleidet ein Mensch einen Schlaganfall – auch Hirnschlag genannt – wird ein Teil des Gehirns unzureichend durchblutet, die Nervenzellen des Gehirns werden nicht mehr mit der benötigten Menge an Blut und Sauerstoff versorgt und sterben ab. Bedingt wird das vor allem durch eine ungesunde Lebensweise; also Faktoren wie Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und zu wenig Bewegung.
Schlaganfall: Über einen kostenlosen Test das Risiko ermitteln
Laut der Deutschen Schlaganfall-Hilfe könnten 80 Prozent der Schlaganfälle und vorzeitige Herzerkrankungen vermieden werden, wenn diese Risikofaktoren reduziert würden. Neben körperlicher Aktivität kann auch die Ernährung dabei eine große Rolle spielen. Um das eigene Risiko besser einschätzen zu können, stellt die Stiftung einen kostenlosen Online-Test zu Verfügung. Die dreizehn Fragen dauern in der Regel nicht länger als zehn bis 15 Minuten.

Was sich zunächst etwas nach Schulbankdrücken anhört, ist sicherlich gut angelegte Zeit. Der Test lässt sich leicht beantworten. Wer sie kennt, sollte vorab seine Blutdruck-, Blutzucker- und Cholesterin-Werte bereitlegen, um ein genaueres Ergebnis zu erhalten. Es geht aber auch ohne.
Aus den angegebenen und den anonym bearbeiteten Daten errechnet das Programm, das auf medizinisch-wissenschaftlichen Grundlagen fundiert, dann das jeweilige Risiko-Profil. Es gibt aber zusammen mit dem Ergebnis auch hilfreiche Informationen zu Symptomen und den einzelnen Richtwerten und Empfehlungen mit an die Hand.
Schlaganfall erkennen: „Zeit ist Hirn“ – Tipps fürs schnelle Handeln
Sich frühzeitig mit dem Thema und dem Risiko zu beschäftigen ist vor allem deshalb so wichtig, weil im Notfall jede Sekunde zählt. Je schneller der Schlaganfall erkannt und behandelt wird, desto geringer sind die Folgen für die Gesundheit. Die beste Chance, den Schlaganfall effektiv zu behandeln, besteht, wenn innerhalb der ersten Stunde reagiert wird, informiert die Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

Hinweise auf einen Schlaganfall gibt es in der Regel mehrere, auch frühzeitige Anzeichen. Typische Erscheinungen können etwa ein Gefühl von Taubheit auf einer Körperseite sein. Sie setzen meist plötzlich ein und können einzeln oder in Kombination auftreten. Die häufigsten Hinwesie auf einen Schlaganfall sind laut der Deutschen Schlaganfall-Hilfe:
- Plötzlich einsetzende (Gesichts)Lähmung: Besonders hängende Mundwinkel deuten außenstehenden Menschen darauf hin, dass jemand einen Schlaganfall haben könnte. Auch einseitige Lähmung von Armen und Beinen verweisen mitunter darauf.
- Sprachstörung: Eine Person kann sich dann nicht mehr deutlich mitteilen; ihr fällt es schwer, Worte verständlich auszusprechen. Häufig kommt es zu Lallen oder Silben werden vertauscht. In seltenen Fällen kommt das Sprechen ganz zum Erliegen.
- Sehstörung: Die räumliche Wahrnehmung der Personen wird durch Blindheit auf einem Auge oder Doppeltsehen beeinträchtigt. Dies kann zu Schwindelgefühl führen, nicht selten wanken oder stürzen betroffene Menschen.
- Starke Kopfschmerzen: Das Symptom der heftigen, vorher unbekannten und plötzlich auftretenden Kopfschmerzen (auch Vernichtungskopfschmerz genannt) kann mit Beschwerden, wie Übelkeit und Erbrechen, einhergehen. Es kann zunächst allein auftreten, mit etwas Verzögerung auch zu Bewusstlosigkeit oder Verwirrtheit führen.
- Quelle: Stiftung Deutscher Schlaganfall-Hilfe
Wer diese Symptome bei einem Mitmenschen feststellt, sollte laut der Beratungsstelle der Stiftung Deutscher Schlaganfall-Hilfe nicht lange zögern. Dann gilt es unverzüglich den Notarzt über 112 zu rufen und die Symptome zu schildern. (Romina Kunze)
Hinweis aus der Redaktion: Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.