Geschwollene Lymphknoten: Welche Krankheiten dahinter stecken können
Bei einem Infekt ist es nicht untypisch, dass auch die Lymphknoten geschwollen sind. Doch nicht immer steckt nur ein harmloses Virus dahinter. Auf welche Symptome Sie achten sollten.
Viele kennen es wahrscheinlich, dass sie im Rahmen eines Infektes selbst oder durch den Arzt geschwollene Lymphknoten feststellen. Dies kann mitunter auch sehr schmerzhaft sein, vergeht aber in der Regel innerhalb weniger Tage im Verlauf oder nach der Erkrankung. Die Lymphknoten übernehmen zur Abwehr von Infekten und Krankheiten eine wichtige Rolle im Körper. Während neben einer relativ harmlosen Erkältung auch eine echte Grippe, die Influenza oder eine Corona-Infektion dahinter stecken kann, gibt es weitere Auslöser, die zur Schwellung der Lymphknoten führen können. Achten Sie auch auf mögliche Begleitsymptome wie Müdigkeit und Gewichtsverlust.
Lymphnoten: Welche Aufgabe sie im Körper übernehmen

Neben dem Blutgefäßsystem besteht der menschliche Körper auch aus einem Lymphsystem oder lymphatischen System, das mithilfe von ca. fünf Liter pro Tag produzierter Lymphflüssigkeit Abfallstoffe und Wasser aus dem Gewebe transportiert. Im Gegensatz zum Blutgefäßsystem bildet das Lymphsystem keinen Kreislauf, denn die feinen Lymphgefäße beginnen an verschiedenen Stellen im Körper, wie das Portal ARD alpha berichtet. Die Lymphgefäße transportieren die Lymphflüssigkeit dann zu den rund 600 Lymphknoten, die besonders am Hals, in der Achselhöhle, in den Leisten und den Kniekehlen vorkommen. In den dortigen Lymphknoten, die einzeln jeweils einer Kidneybohne ähneln, wird die Lymphflüssigkeit von schädlichen Stoffen gefiltert. Sobald die Lymphe gereinigt und auf zwei Liter herunter reduziert wurde, wird sie über die linke Schlüsselbeinvene in den Blutkreislauf abgegeben.
Im Falle einer Erkrankung nehmen die Lymphknoten über die Lymphflüssigkeit die Erreger auf, wodurch Immunzellen aktiviert und zur Produktion von Antikörpern angeregt werden. Je mehr Keime und Erreger es zu bekämpfen gilt, desto mehr Immunzellen werden aktiviert, was die Schwellung der Lymphknoten zur Folge hat.
Geschwollene Lymphknoten – Ab wann zum Arzt
Sind Lymphknoten geschwollen und aktiv, können sie bis zu zwei Zentimeter groß werden und sind somit gut tastbar. Egal, ob ein geschwollener Lymphknoten schmerzhaft ist oder nicht, lässt sich nicht zwangsläufig ein direkter Zusammenhang zur Ursache feststellen. Es sei denn, die Schwellung der Lymphknoten wird begleitet von beispielsweise Halsschmerzen und Fieber als Hinweis auf eine mögliche Mandelentzündung. Aber auch in so einem Fall ist es immer wichtig, die Symptome von einem Arzt untersuchen und abklären zu lassen.
Zum Arzt sollten Sie gehen, wenn:
- Lymphknoten größer als zwei Zentimeter sind, egal ob mit oder ohne Schmerzen verbunden
- Lymphknoten länger als drei bis vier Wochen geschwollen sind
- Lymphknotenschwellung sehr schnell entstanden ist und sich sehr hart anfühlt
- Mehrere Lymphknoten miteinander verklumpt erscheinen
- Die umliegende Haut gerötet und gespannt ist, möglicherweise auch nässt
- Zusätzliche Symptome wie Fieber, Nachtschweiß, ungewollter Gewichtsverlust auftreten
Quelle: Apothekenumschau
Geschwollene Lymphknoten: Nicht nur Erkältung, Grippe oder Corona können die Ursache sein
Letztlich können geschwollene Lymphknoten viele Ursachen haben und Hinweis auf verschiedene Erkrankungen sein:
- Erkältung
- Grippe
- Corona
- Mandelentzündung
- Pfeiffersches Drüsenfieber
- Borreliose
- Röteln
- Masern
- Mandelentzündung
- Diphtherie
- Tuberkulose
- Rheumatoide Arthritis, auch kurz als Rheuma bekannt
- HIV
- Krebs beispielsweise Leukämie
- ME/CFS Chronische Müdigkeit oder Fatigue-Syndrom
Auch im lymphatischen System selbst können Krankheiten wie Tumore entstehen, wie das Hodgkin-Lymphom, die Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) und das Multiple Myelom (Knochenmarkkrebs).
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.