Gesunde Leber: Auf diese Lebensmittel sollten Sie verzichten

Nicht nur Alkohol, sondern auch andere Lebensmittel und Medikamente haben schädlichen Einfluss auf die lebenswichtige Leber.
Frankfurt – Geht es um die Gesundheit der Leber, denken die meisten wohl sofort an den schädlichen, übermäßigen Alkoholkonsum. Dabei lauern dem menschlichen „Entgiftungsorgan“ noch einige andere und mitunter auch weitaus unscheinbarere Gefahren auf. Doch: Wer sie kennt, kann sie umschiffen.
Das Tückische an Leber-Erkrankungen ist, dass sie meist auf leisen Sohlen kommen. Anzeichen dafür gibt es kaum welche. Umso wichtiger sei es laut der Apotheken Umschau, Schäden und Erkrankungen des Organs erst gar nicht zustande kommen zu lassen. Prävention ist das Schlüsselwort – mit der richtigen Ernährung und Lebensweise geht das.
Leber-Gesundheit: Alkohol, aber auch Übergewicht führen häufig zu einer Fettleber
Zur richtigen Ernährung in puncto Leber-Gesundheit gehört auch, gezielt bestimmte Lebensmittel zu meiden. Neben alkoholischen Getränken sind das auch zuckerhaltige und fettige Nahrungsmittel. Also Wegbereiter für Übergewicht, was laut der Apotheken Umschau ein Hauptgrund für eine Fettleber (Steatosis hepatis) ist.
Muss die Leber mehr Gifte verarbeiten oder mehr Fette aufnehmen als sie abbauen oder speichern kann, lagert sich das Fett im Lebergewebe ab. Sind mehr als die Hälfte der Leberzellen davon betroffen, ist sie verfettet. Dann kann eine Entgiftungskur durch bestimmte Lebensmittel helfen. Alleine in Deutschland leiden laut der Deutschen Leberstiftung rund fünf Millionen Menschen daran. Wer übergewichtig ist, sollte das auch im Sinne seiner Leber ändern; aber dabei behutsam vorgehen. Dazu rät das Ärztliche Zentrum für Qualität der Medizin.
Gesunde Leber: Auf diese fünf Lebensmittel sollten Sie der Gesundheit zuliebe verzichten:
- Palmöl: Das billige und ökologisch umstrittene Speisefett, ist in fast allen Fertigprodukten, vor allem in Süßigkeiten, zu finden. Es besteht zu rund 80 Prozent aus gesättigten Fettsäuren und ist daher schädlich für die Leber.
- Rotes Fleisch: Wer sich massenweise Wurst, Schinken oder Speck auf seinen Teller lädt, riskiert ebenfalls eine Lebererkrankung. Das liegt vorrangig am hohen Gehalt ungesättigter Fettsäuren. Am besten pflanzliche Eiweiße großzügig mit in den Speiseplan nehmen.
- Zucker: Bei übermäßigem Konsum von zuckerhaltigen Essen oder auch Getränken, wie Softdrinks (Cola, Limonade und Co.), werden entzündliche Chemikalien (Zytokine) freigesetzt, Giftstoffe können nicht mehr richtig verarbeitet werden. Eine gefährliche Leberzirrhose (Narbengewebe der Leber) kann die Folge sein.
- Vitamin A: Der Körper kann nur eine begrenzte Menge an Vitamin A aufnehmen und verarbeiten. Überschüssiges lagert sich in der Leber ab – und hemmt dort die eigentlichen Organ-Prozesse.
- Paracetamol: Kaum ein Medikament passiert nicht die Leber. Dadurch wird das Organ anfällig für die in den Arzneimitteln beinhalteten Nebenwirkungen. Das Schmerzmittel Paracetamol bricht die Leberzellen auf und schadet ihnen.
- Empfehlung: Viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Alkohol und Softdrinks, weglassen, dafür Wasser und ungesüßten Tee trinken. Das braucht das Organ, um zu funktionieren. Am besten 2 Liter am Tag, informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
- Quellen: MSD Manual / Apotheken-Umschau / BZgA / Internisten im Netz
Die Leber zählt zu den wichtigsten Organen im menschlichen Körper. Sie sorgt unter anderem für die Blutreinigung, selektiert Giftstoffe aus und wandelt Nährstoffe in Energie um. Gemeinsam mit der Galle bildet sie die Stoffwechselzentrale. Doch in dieser Funktion liegen auch die Gefahren: Vieles von dem, was der Mensch zu sich nimmt, passiert die Leber. Das gilt auch für Medikamente.
Dass die Leber eine zentrale Schaltstelle im Körper ist, birgt auch Gefahren
Als einziges Organ neben dem Herzen ist die Leber an zwei Blutkreisläufe angebunden und bekommt Nährstoffe direkt aus dem Darm zugespielt. Wie auch die Nahrung werden Tabletten von der Leber verstoffwechselt; und zwar noch ehe sie an ihrem eigentlichen Ziel ankommen. Deshalb treffen häufig unerwünschte Nebenwirkungen die Leber. „Da sie ein großes und robustes Organ ist, treten schwere Schäden durch Medikamente erst bei längerfristiger Anwendung auf“, ordnet der Münchner Pharmakologe Dr. Harald Mückter gegenüber der Apotheken Umschau die Gefahren ein und mahnt zeitgleich zur Vorsicht.

Ein bekanntes und gängiges Arznei-Mittel, das zu Leber-Schäden führen kann, ist Berichten der Apotheken Umschau zufolge Paracetamol. Es bricht Verbindungen zwischen Leberzellen (sogenannte tight junctions) auf und zerstört sie auf kurz oder lang. Schon verhältnismäßig geringe Mengen des Schmerzmittels können dem Lebergewebe schaden. Auf die richtige Dosierung sollte also unbedingt geachtet und Paracetamol-Tabletten nicht leichtfertig eingenommen werden. Hinweis: Wer starke Schmerzen oder Fieber hat, sollte laut Hersteller Ratiopharm nicht mehr als acht Tabletten Paracetamol einnehmen.
Leber-Gesundheit: Zu viel von etwas ist selten gut – Vorsicht auch bei Vitaminen
Dass übermäßiger Alkohol- und Zucker-Konsum generell ungesund sind, insbesondere für die Leber, dürfte einleuchten. Dass selbst Vitamine dem größten Organ des Menschen schaden kann, hört sich dagegen widersprüchlich und verblüffend an; gelten Vitamine im Volksmund doch als Boten der Gesundheit. Doch wer zu viel Vitamin A zu sich nimmt, etwa durch zu viele hoch dosierte Ergänzungsmittel, tut sich und der Leber keinen Gefallen: Zwar ist Vitamin A grundsätzlich wichtig für die Gesundheit, doch überschüssiges Vitamin A lagert sich in der Leber ab, was zu Vergrößerung des Organs und im schlimmsten Fall zu Leberversagen führen könne, informiert eine wissenschaftliche Datenbank zu Leberschäden des US-amerikanischen National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases.
Wer sich ausgewogen ernährt, ist mit Vitamin A aber ausreichend versorgt. Gute Vitamin-A-Lieferanten sind etwa: Karotten, Süßkartoffeln, Paprika, Grünkohl, Spinat, Feldsalat und Aprikosen, und somit auch bei einer veganen Ernährung geeignet. Und man tut damit der Leber noch etwas Gutes. „Der Lebensstil kann viele Lebererkrankungen verursachen, aber auch aufhalten“, sagt Professor Markus Cornberg (Oberarzt der Medizinischen Hochschule Hannover) der Apotheken Umschau. Gegenüber anderen Organen sei das laut Cornberg das Vorteilhafte der Leber: Sie leide zwar im Stillen und könne sich nur wenig mit leckeren, aber ungesunden Essen anfreunden, doch nachtragend sei das Organ glücklicherweise nicht. Änderungen zeigten rasch eine Wirkung. (Romina Kunze)