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Kalte Füße: Was hinter dem Symptom stecken kann

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Von: Svenja Wallocha

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Kalte Füße sind nicht nur eine unangenehme Sache, sie können auch ein Symptom für Erkrankungen sein. Welche Ursachen Eiszehen haben und was zu beachten ist.

Frankfurt – Vor allem im Winter treten kalte Füße häufig auf. Wenn die Temperaturen fallen, sind auch die Zehen plötzlich eiskalt. Schleichend breitet sich die Kälte über die gesamte Fußsohle aus, bis die Füße wahre Eisklötze sind. Von alleine wärmen die sich dann kaum noch auf. Eine unangenehme und nervige Sache, aber meist harmlos. Denn bei Kälte versucht der menschliche Körper zunächst die Körpermitte und lebenswichtige Organe zu schützen. Händen und Füßen wird dagegen Wärme entzogen. Doch wenn Kälte und Nässe keine Rolle spielen, die Füße aber dennoch chronisch kalt sind, können auch Erkrankungen dahinterstecken.

Frostiges Wetter, Nässe und zu dünne Kleidung sind zunächst mal der Hauptgrund für kalte Füße. Wer relativ häufig davon betroffen ist, hat sich meist schon darauf eingestellt: Im Winter liegen die dicken Wollsocken parat, am Abend im Bett werden die Füße nochmal zusätzlich eingepackt, damit man schlafen kann, und nach einem längeren Spaziergang muss erstmal ein heißes Fußbad her. Doch wer ist generell von kalten Füßen betroffen, welche Ursachen stecken dahinter und was hilft?

Was ist die Ursache für kalte Füße im Winter? Vorsicht bei Kälte und Nässe

Bei kalten Füßen stehen zunächst mal oft Frauen im Fokus. Doch woran liegt das? Ein Grund kann sein, dass Frauen weniger Muskelmasse haben als Männer. Somit wird insgesamt weniger Wärme produziert, heißt es in einem Bericht der Apothekenumschau. Der Körper kühlt also schneller aus. „Frauen leiden zudem eher unter zu niedrigem Blutdruck und unterliegen stärker hormonellen Wechselwirkungen, die Verursacher für kalte Füße sein können“, erklärt Uwe Samar, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am Helios Klinikum Siegburg in einer Mitteilung.

Auch Nässe ist ein Problem. Sind die Füße nass, werden sie schneller kalt. Das liegt an der Verdunstungskälte. Wer durch Regen oder Schnee läuft, sollte also darauf achten, dass die Schuhe dicht sind und alles trocken bleibt. Zu dick eingepackt und das am besten noch in Socken aus synthetischem Stoff ist allerdings nicht gut, denn schwitzen sollten die Füße auch nicht.

Junge Frau liegt mit warmen Wollsocken im Bett.
Im Winter haben viele Menschen kalte Füße. Ist das gefährlich? © Imago/Jochen Tack

Der Fuß braucht zudem Platz – sind die Schuhe zu eng, besteht die Gefahr, dass die Füße nicht richtig durchblutet werden können. Bei dicken Winterschuhen also darauf achten, dass noch etwa ein Zentimeter Platz ist. Daneben sind Thermosohlen im Winter hilfreich. Doch was hilft neben ordentlicher Kleidung und gutem Schuhwerk sonst noch gegen frostige Füße?

Ständig kalte Füße: Diese Hausmittel helfen bei frostigen Zehen im Winter

Zunächst ist Bewegung immer ein gutes erstes Mittel, um kalte Füße wieder warm zu bekommen. Wer zum Beispiel lange am Schreibtisch sitzt und dabei kalte Füße bekommt, kann mit einem kleinen Spaziergang den Kreislauf wieder ankurbeln und dafür sorgen, dass mehr Blut in die Füße gepumpt wird. Wer nicht nach draußen gehen will, macht stattdessen einfach ein paar sportliche Übungen. Auch Wechselduschen am Morgen bringen den Kreislauf in Schwung. Dann werden beim Sitzen auch oft die Beine übereinanderschlagen: Ein Fehler, denn das kann die Durchblutung stören.

Auch einige Hausmittel können helfen, die kalten Füßen wieder aufzuwärmen. Ein heißes Fußbad mit Arnika als Zusatz regt die Durchblutung an. Ganz schnell warm werden die Füße außerdem mit speziellen Massagerollen, die in vielen Geschäften erhältlich sind. Die Füße mit Rizinusöl einreiben, ist ebenfalls ein beliebtes Mittel. Daneben gilt es ausreichend zu trinken und sich gesund zu ernähren.

Was bei kalten Füßen im Winter hilft:

Sind kalte Füße gefährlich? Symptom kann Anzeichen für Gefäßerkrankungen sein

Wer allerdings auch bei milden Temperaturen ständig kalte Füße hat, die auch noch schmerzen und kribbeln oder sich sogar verfärben, sollte das mit einem Arzt abklären. Denn das könnte ein Anzeichen für Durchblutungsstörungen oder Gefäßerkrankungen sein. Neben niedrigem Blutdruck sind laut Apothekenumschau auch Arteriosklerose, Diabetes, das Raynaud-Syndrom oder Blutarmut mögliche Erkrankungen. Aber auch Stress oder Angst sowie bestimmte Medikamente oder Verspannungen können der Grund n für kalte Füße sein. Nervenstörungen aber auch „hormonelle Probleme, etwa eine Schilddrüsenunterfunktion, sowie Erkrankungen des Immunsystems“, kann die Temperatur in den Gliedmaßen ebenfalls beeinflussen, so das Gesundheitsmagazin.

Werden die Füße ganz plötzlich kalt, schmerzen heftig und die Haut verfärbt sich blass oder bläulich, sollte direkt ein Arzt aufgesucht werden. Hier könnte ein Verschluss eines Blutgefäßes der Grund sein, eine sogenannte Embolie. (svw)

Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einer Ärztin oder einem Arzt abgesprochen werden.

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