Studie zu Müdigkeit: Welche Rolle verarbeitetes Fleisch spielen könnte

Der Grund für ständige Müdigkeit könnte im Verzehr von verarbeitetem Fleisch liegen. Eine neue Studie liefert Einblicke.
Frankfurt – Ständig müde? Das kennen wohl viele. Ob man einfach nur zu wenig geschlafen hat oder der Stress im Alltag und bei der Arbeit nicht nachlässt – für häufige Müdigkeit gibt es verschiedene Ursachen. Auch Ernährung kann eine Rolle spielen: Laut einer explorativen Studie von Forschenden aus den USA wird vermutet, dass der Verzehr von verarbeitetem Fleisch (zum Beispiel Schinken, Speck und Wiener Würstchen) geistige und körperliche Erschöpfung hervorruft.
Für die in der Zeitschrift „Nutrients“ veröffentlichten Studie wurde die Darmflora von 20 Menschen (14 Männer, 6 Frauen) zwischen 25 und 35 Jahren untersucht. Sie alle hatten einen BMI (Body-Mass-Index) im übergewichtigen Bereich, waren aber körperlich aktiv. Ziel war es, herauszufinden, wie geistige und körperliche Erschöpfung mit der Darmflora zusammenhängt. Der Darm beeinflusst generell vieles im menschlichen Körper – beim Thema Darmgesundheit schwören viele auf Probiotika, sie sollen das Immunsystem stärken und die Konzentration verbessern.
Gesundheits-Studie zu ständiger Müdigkeit und verarbeitetem Fleisch
Ali Boolani, Professor an der Clarkson University in New York, erklärt gegenüber dem Online-Portal „Eat This, Not That“, dass bei einigen Probanden und Probandinnen beides zusammen kommt: Sie haben angegeben, häufig müde zu sein und viel verarbeitetes Fleisch zu sich zu nehmen. Ob der Verzehr von verarbeitetem Fleisch und Müdigkeit allerdings einen direkten Zusammenhang haben, könne in dieser Pilotstudie nicht festgestellt werden. Die Ergebnisse sollen vielmehr einen Anreiz geben, weiter daran zu forschen, heißt es im Text der Studie.
Gesundheit: Studie zeigt, wie ungesund übermäßiger Fleisch-Konsum sein kann
Weniger Fleisch zu essen, ist aber ohnehin gesund. Der Verzehr von verarbeitetem oder rotem Fleisch kann das Risiko erhöhen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs zu bekommen. So wurde zum Beispiel in einer Studie von Wissenschaftler:innen der Universität Harvard gezeigt, dass der häufige Verzehr von verarbeitetem Fleisch das Sterberisiko erhöht. Die Studie ergab Folgendes:
- Bei täglichem Verzehr von einer Portion rotem Fleisch, erhöht sich das Sterberisiko um 13 Prozent.
- Um 20 Prozent gesteigertes Sterberisiko ergibt sich, wenn man täglich verarbeitetes Fleisch isst.
- Durch den Verzehr von mehr Fisch, Hülsenfrüchten oder Milchprodukten statt Fleisch kann das Sterberisiko reduziert werden.
Tipps für gesunde Ernährung: Mehr Obst und Gemüse, weniger rotes Fleisch
Tipps und Hinweise für gesunde und ausgewogene Ernährung veröffentlicht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Gemüse, Obst, Getreide und Kartoffeln liefern wichtige Nähr- und Ballaststoffe für den Körper. Wie viel Fleisch und Milchprodukte empfohlen werden, hat die DGE in einer Empfehlung veröffentlicht:
Lebensmittel | Menge pro Tag |
---|---|
Gemüse | mindestens 400g |
Obst | 250g |
Hülsenfrüchte | 70g roh, 125g gegart |
Nüsse, Ölsaaten, Trockenfrüchte | als Ersatz für Obst, 25g |
Ballaststoffe aus Vollkornprodukten (Nudeln, Reis, Brot, Kartoffeln) | mindestens 30g |
Milchprodukte (Joghurt, Kefir, Buttermilch) | 150g |
Fisch | ein- bis zweimal pro Woche |
Fleisch und Wurst | zwischen 300 und 600g pro Woche je nach Kalorienbedarf |
Eier | mäßig verzehren |
Auch beim Garen gibt es laut der DGE einiges zu beachten: Am besten Lebensmittel nur so lange wie nötig garen. Dabei wenig Fett und Wasser verwenden. Beim Grillen, Frittieren und Backen die Lebensmittel nicht anbrennen lassen. Für eine gesunde Ernährung ist auch Trinken unverzichtbar. Mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßte Getränke sollte man zu sich nehmen. Regelmäßige Bewegung ist laut der DGE ebenso wichtig wie gesunde Ernährung. (ter)