FSME durch Zeckenstich: So erkennen Sie die gefährliche Krankheit
Mit dem Stich einer Zecke kann das FSME-Virus übertragen werden. Die Krankheit kann schwerwiegende Folgen haben – so lässt sie sich erkennen.
Frankfurt – Ein Spaziergang in der Natur ist gesund und kann für Erholung sorgen – aber auch ein fieses Nachspiel haben. Gerade jetzt im Frühsommer ist die Gefahr von Zeckenstichen hoch. Schlimmer noch: Die kleinen Tierchen können Viren übertragen: die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Das kann im schlimmsten Fall ernste Folgen haben.
Achtung Zecken: Die kleinen Tierchen können FSME übertragen – und das kann gefährlich werden
Gelangen die Erreger durch einen Zeckenstich in die Blutbahn, kann es zu einer Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks kommen – FSME genannt. In Deutschland ist das Risiko besonders in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und im südöstlichen Thüringen hoch. Übrigens: Der Begriff „Zeckenbiss“ ist weiter verbreitet, wissenschaftlich korrekt ist jedoch „Zeckenstich“, weil die Zecke nicht beißt, sondern sticht.
Meist wird die Krankheit durch Zecken übertragen – in seltenen Fällen kann eine Ansteckung auch über verunreinigte, nicht pasteurisierte Milch von Ziegen oder Schafen, teilweise auch Kühen, erfolgen. Von Mensch zu Mensch kann FSME jedoch nicht übertragen werden.

Zecken als Überträger: FSME verläuft meistens harmlos, kann aber auch schwerwiegende Folgen haben
Selbst in den deutschen FSME-Risikogebieten sind laut Robert-Koch-Institut (RKI) nur wenige Zecken mit dem Virus infiziert – ein Zeckenstich bedeutet also nicht gleich das Schlimmste, sollte aber beobachtet werden. Wird eine Zecke am Körper entdeckt, sollte diese schnellstmöglich entfernt werden, denn: Innerhalb der ersten Stunden nach dem Stich überträgt sich das Virus. In den entsprechenden Gebieten mit hohem Risiko tragen etwa 0,1 bis 5 Prozent der Zecken das FSME-Virus in sich.
Zecke | |
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Klasse | Spinnentiere (Arachnida) |
Stamm | Gliederfüßer (Arthropoda) |
Größe | 0,5 bis 6 Millimeter |
Anzahl an Arten | rund 850 weltweit |
Viele Infektionen mit dem FSME-Virus verlaufen ohne sichtbare Symptome oder mit einem milden Verlauf. Anzeichen für FSME sind zunächst grippeartige Beschwerden wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber sowie ein allgemeines Gefühl von Krankheit. Das ist in den meisten Fällen alles.
FSME nach Zeckenstich: Besser Vorsicht als Nachsicht
Es geht aber auch anders: Bei einem Teil der Betroffenen kommt es etwa eine Woche nach dem Zeckenstich zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute – dann ist von einer Meningoenzephalitis die Rede. Auch eine Entzündung des Rückenmarks kann auftreten. Es kann zu folgenden Symptomen kommen:
- Fieber
- Übelkeit
- Erbrechen
- Ausfälle des Nervensystems
- Lähmungen an Armen und Beinen
- Sprech- und Schluckbeschwerden
- Atemlähmungen
- starke Müdigkeit
Diese Beschwerden können teilweise monatelang anhalten. Zecken können zudem eine lebenslange Unverträglichkeit auslösen – zum Beispiel eine Fleisch-Allergie. In den meisten Fällen ist eine komplette Heilung von FSME auch später noch erfolgreich, es kann aber auch zu bleibenden Schäden kommen. Von 100 Menschen, bei denen das Nervensystem von dem FSME-Virus befallen ist, stirbt etwa einer. Zecken können darüber hinaus auch ein tödliches Virus übertragen.
Damit es erst gar nicht zu einer Erkrankung kommt, hilft es, bei Spaziergängen im Wald, auf Feldern und Wiesen, lange Kleidung zu tragen. Auch eine Impfung kann schützen. Diese sollte alle drei Jahre aufgefrischt werden. (Lea-Sophie Mollus)