Fettleber: Wie der Schlaf die Erkrankung beeinflusst

In Deutschland ist die Fettleber ein häufig vorkommendes Krankheitsbild. Wie der Schlaf mit der Lebererkrankung zusammenhängt, zeigt eine neue Studie.
Frankfurt – Immer mehr Menschen leiden unter Ein- und Durchschlafstörungen. Das bleibt nicht ohne Konsequenzen, denn Schlafprobleme beeinträchtigen in erheblichem Maße die Lebensqualität und können sogar zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.
Ein erholsamer Schlaf benötigt der Körper als wichtige Ruhepause, auch um gesund zu bleiben. Er ist nicht nur für die Psyche, sondern auch den Körper, das Immunsystem und insbesondere für die Regeneration der Organe wichtig. Eine neue Studie belegt nun, dass neben der Ernährung auch ein andauernder schlechter Schlaf eine entscheidende Rolle bei der Entstehung einer Fettleber spielen kann.
Fettleber: Das Krankheitsbild der Lebererkrankung
Die Fettleber, auch Steatosis hepatis genannt, gehört zu den häufigsten Lebererkrankungen in Deutschland. Das Deutsche Krebsforschungszentrum vermutet, dass rund 30 bis 40 Prozent der Weltbevölkerung an der Lebererkrankung leiden. Tendenz steigend.
Grundsätzlich spricht man von einer Fettleber, wenn mehr als die Hälfte der Leberzellen verfettet sind oder der Fettanteil mehr als zehn Prozent des Gesamtgewichts der Leber übersteigt. Wie MSD Manual informiert, unterscheidet man zwischen zwei Arten der Fettleber: der alkoholischen Fettleber (AFL) und der nichtalkoholischen Fettleber (NAFL). Nur die wenigsten Menschen haben eine alkoholische Fettleber, wohingegen die nichtalkoholische Fettleber weit verbreitet ist.
- Häufigste Ursachen für eine Fettleber
- Konsum großer Mengen an Alkohol
- Stoffwechselstörungen wie Übergewicht, Insulinresistenz (was bei Diabetes auftreten kann) und hohe Fettwerte (Triglyzeride und Cholesterin) im Blut
- Bestimmte Medikamente, darunter Kortikosteroide, Tamoxifen und bestimmte Chemotherapeutika
- Erbliche Stoffwechselstörungen
- Quelle: MSD Manual
Häufig merken Betroffene lange Zeit nichts von ihrem Leiden. Da die Erkrankung sehr symptomarm oder -frei verläuft, wird sie in vielen Fällen erst zufällig bei einer Ultraschall- oder Blutuntersuchung entdeckt.
Fettleber: Studie belegt, dass schlechter Schlaf eine Lebererkrankung begünstigen kann
Eine Studie aus China konnte nun einen Zusammenhang zwischen dem Schlafverhalten und dem Risiko für eine Fettleber belegen. Dafür untersuchten Forscher:innen der Universität Sun Yat-sen über 5000 chinesische Frauen und Männer mit einer vorliegenden Fettlebererkrankung auf ihr Schlafverhalten. Anhand einer Mediatoranalyse wurde anschließend geprüft, ob und inwieweit der bereits bekannte Risikofaktor der Fettleibigkeit eine verstärkende Wirkung hat. Ziel war es herauszufinden, ob die beobachteten Auswirkungen der Schlafqualität auf das Fettleberrisiko auch von dem Faktor der Fettleibigkeit beeinflusst wird.
Das Ergebnis: „Menschen mit einem schlechten Schlaf in der Nacht und mehreren Schlafpausen über den Tag besitzen das höchste Erkrankungsrisiko“, berichtet der Studienautor Yan Liu in einer Pressemitteilung. Bereits eine leichte Verbesserung der Schlafqualität konnte das Risiko wiederum um 29 Prozent reduzieren, so der Mediziner weiter.
Zudem waren bei Menschen, die sich wenig bewegen und fettleibig sind, die Effekte der schlechten Schlafqualität noch höher ausgeprägt als bei den anderen Proband:innen.
Fettleber vorbeugen: Ein gesunder Schlaf kann das Risiko einer Lebererkrankung reduzieren
Auch wenn die Studie genaue Zahlen in ihrer öffentlich zugänglichen Version nicht nennt, so zeigt sich zusammenfassend, dass neben bekannten Faktoren wie Ernährung und Übergewicht auch die Schlafqualität eine erhebliche Auswirkung auf das Fettleberrisiko hat. Laut dem Forschungsteam könne bereits eine moderate Verbesserung des Schlafes das Risiko erheblich reduzieren.
Anmerkung der Redaktion
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.
Ein erholsamer Schlaf ist also wichtig, um gesund zu bleiben. Insomnie und Schlafprobleme können zu verschiedensten Erkrankungen führen. Weniger als fünf Stunden Schlaf kann sogar Multimorbidität zur Folge haben. (Vivian Werg)