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Faultier-Prinzip: Expertin rät zu mehr Gelassenheit in der Erziehung

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Von: Laura Knops

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Stress und Leistungsdruck haben in der Erziehung von Kindern nichts zu suchen. Was Kinder wirklich brauchen, um mit Selbstvertrauen und Freude ins Leben zu starten.

Um ihren Kindern eine gute Ausbildung zukommen zu lassen, geben viele Eltern alles. Sie fördern ihren Nachwuchs, wo es nur geht und wollen ihm alles ermöglichen. Nicht selten ist bereits der Alltag vieler Kindergarten-Kinder genau durchgetaktet. Dabei könnten Kinder von einem langsameren Lebenstempo deutlich mehr für ihr Leben lernen. Verbissenes Fördern und Fordern kann sogar eher zum Gegenteil führen. Warum Eltern ihren Kindern mehr Gelassenheit mitgeben und warum sie Leistungsdruck unbedingt vermeiden sollten, erfahren Sie hier.

Faultier-Prinzip: Wenn Gelassenheit im Fokus der Erziehung steht

Eine Mutter liegt mit ihrer Tochter auf dem Bett und liest in einem Buch.
Leistungsdruck und ständiges Fördern können sich negativ auf die Entwicklung von Kindern auswirken. © Javier Sanchez Mingorance/Imago

Welche Fähigkeiten brauchen Kinder, um später erfolgreich und glücklich zu sein? Diese Frage stellen sich viele Eltern. Meist endet die Suche nach der optimalen Förderung allerdings eher in Überforderung der Kleinen. Laut der Psychologin und Pädagogin Anke Elisabeth Ballman liegt das vor allem an einem falschen Verständnis von Erziehung. In ihrem Buch „Das Faultier-Prinzip“ gibt sie Eltern daher einen Ratgeber an die Hand, mit dessen Hilfe sie die kindliche Entwicklung besser verstehen können. Doch was sind die größten Probleme, mit denen Eltern heute konfrontiert werden?

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„Ich glaube, dass viele Eltern Angst haben, dass wenn ihre Kinder nicht früh genug gefördert werden und Leistung erbringen – egal ob in der Kita oder in der Schule – sie etwas verpassen, was sie später nicht mehr nachholen können“, erklärt Anke Ballman im Interview mit Focus.de. Statt Stress und Druck bräuchten die Kinder aber mehr Zeit, um positive Lernerfahrungen zu machen. Denn wer mit einer freudvollen Einstellung lernt, ist auch als Erwachsener motivierter weiterzulernen.

Faultier-Prinzip: Vertrauen, Liebe und Sicherheit als Basis der Erziehung

Was gute oder schlechte Eltern sind, dazu gibt es viele Meinungen. Vielen Eltern fehlt es an Unterstützung, um kompetent zu werden. Jedes Kind lernt laut der Expertin in seinem eigenen Tempo. Von dem Gedanken einer optimalen Entwicklung, die in vorgegebenen Schritten abläuft, sollten Eltern, aber auch Ärzte und Lehrer sich daher loslösen. So gibt es Kinder, die laufen oder sprechen bereits sehr früh. Andere Kinder beginnen erst mit zwei Jahren ihre ersten Worte mitzuteilen.

Eine frühe Förderung ist aber nicht verkehrt. Zeigen Kinder durch ihr Verhalten jedoch, dass es ihnen damit nicht gut geht, ist dringend Entspannung angesagt. „Eltern sollten auf die Bedürfnisse ihrer Kinder achten und darauf, dass sie überwiegend Freude an dem haben, was sie tun. Kinder strengen sich übrigens gerne an, sie muten sich gerne schwer Erreichbares zu und haben meist wesentlich mehr Durchhaltevermögen als Erwachsene“, erklärt Anke Ballman. Damit Kinder das dafür nötige Selbstvertrauen entwickeln können, sollte der Erziehungsfokus auf einer liebevollen Beziehung, dem Gefühl der Zugehörigkeit, gemeinsamer Zeit und Vertrauen basieren. Nur so lernen Kinder sich selbst zu vertrauen und auch schwierige Lebenssituationen zu meistern.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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