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Erkältung: Kann ich mich durch Küssen anstecken?

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Von: Jasmin Farah

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In der kalten Jahreszeit gibt es nichts Schöneres, als mit dem Partner zu kuscheln. Blöd nur, wenn man dann erkältet ist.
In der kalten Jahreszeit gibt es nichts Schöneres, als mit dem Partner zu kuscheln. Blöd nur, wenn man dann erkältet ist. © pixabay

Wer erkältet ist, möchte dennoch nicht unbedingt auf Knutschkontakt mit dem Partner oder dem eigenen Kind verzichten. Doch ist Küssen wirklich ansteckend?

Küssen ist etwas ganz Wunderbares – schließlich sind wir der anderen Person dadurch ganz nah, es verbrennt viele Kalorien und der gegenseitige Speichelaustausch beim Zungenkuss soll auch noch gesundheitsförderlich sein. Schließlich werden durch den fremden Speichel die körpereigenen Abwehrzellen mobilisiert und gewissermaßen für den Ernstfall etwaiger Eindringlinge "trainiert".

Doch wie ist es eigentlich, wenn man selbst erkältet ist? Muss man dann auf jegliches Küssen mit dem Partner oder gar dem eigenen Kind verzichten? Schließlich ist bekannt, dass durch den Mund-zu-Mund-Kontakt Keime oder Bakterien übertragen werden können. Doch ist das sogar am Ende gefährlich - besonders dann, wenn eine Erkältung bereits im vollen Gange ist?

Erkältung: Darf ich dann meinen Partner überhaupt küssen?

Grundsätzlich kommt das erst mal darauf an, wie man selbst einen Kuss definiert. Beziehungsweise, ob die Möglichkeit dabei überhaupt besteht, dass Flüssigkeiten miteinander ausgetauscht werden könnten. So ist zum Beispiel gegen ein Küsschen auf die Stirn oder der Wange nichts auszusetzen, meint Dr. Ernst Tabori, ärztlicher Direktor des Deutschen Beratungszentrums für Hygiene in Freiburg gegenüber der Apotheken Umschau. "Bei flüchtigen Wangenküsschen ist der Keimtransfer wahrscheinlich geringer als bei manchem Handschlag", meint er.

Dagegen ist bei Küssen auf den Mund oder gar Zungenküssen mehr Vorsicht geboten. "Dabei besteht wahrscheinlich ein höheres Infektionsrisiko, wenn einer der beiden Küssenden an einer Infektion leidet, die sich auch über die Schleimhäute oder per Tröpfchenübertragung verbreitet", so Dr. Tabori weiter.

Laut dem Arzt sollen sich zumindest Noro-Viren und somit Magen-Darm-Erkrankungen durch das Knutschen übertragen können. Allerdings ist das nur der Fall, wenn einer der Kusspartner wirklich krank ist und Erreger im Speichel ausscheidet. Dann ist das Risiko groß, dass sich der andere ebenfalls anstecken kann.

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Es gibt sogar eine sogenannte "Kusskrankheit" – den meisten unter dem Begriff "Pfeiffersches Drüsenfieber" bekannt.

Was ist Pfeiffersches Drüsenfieber?

Das Pfeiffersche Drüsenfieber, auch infektiöse Mononukleose genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch den Epstein-Barr-Virus ausgelöst wird. Teenager oder junge Erwachsene sind am häufigsten davon betroffen.

Meist stecken sich Erkrankte durch Tröpfchenbildung über den Speichel, zum Beispiel beim Küssen, an. Symptome reichen von Erkältungssymptomen über Fieber bis hin zu einer monatelangen Mattigkeit. Nach einigen Wochen klingen die Beschwerden oftmals wieder ab.

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Dennoch kann sich der Erreger im Körper einnisten und Jahre dort verbleiben. Daher ist davon auszugehen, dass etwa 95 Prozent der erwachsenen Mitteleuropäer bereits einmal in ihrem Leben mit dem Virus in Kontakt gekommen sind und dagegen Antikörper gebildet haben.

Erkältung: Händeschütteln ist ansteckender als Küssen

Doch wissenschaftliche Studien wollen ergeben haben, dass viele Erreger trotz Mund-zu-Mund-Übertragung gar keine wirkliche Chance hätten. Schließlich würden sie mit dem Speichel zuerst in den Magen wandern – und dort von der Magensäure neutralisiert werden. Dagegen sei Händeschütteln viel gefährlicher.

Der Grund dafür: Viren können auf der Haut stundenlang überleben. Wenn man sich dann ins Gesicht (zum Beispiel an den Augen oder an der Nase) fasst, nachdem man jemandem, der erkältet ist, die Hand gereicht hat, können die Viren ungehindert in den Körper gelangen. Tipp: Besser sofort nach dem Händeschütteln die Hände 60 Sekunden lang unter dem Wasserstrahl mit viel Seife waschen.

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jp

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