Wofür wird Cortisonsalbe angewendet – was sind die Vorteile und Nebenwirkungen?
Cortisoncremes und -salben sind typische Mittel gegen Hauterkrankungen. Sie helfen zuverlässig und risikoarm – wenn Sie sie richtig anwenden.
Sie leiden unter Neurodermitis oder einem juckenden Ausschlag – Ihr Arzt oder Apotheker hat dagegen eine klare Empfehlung: Cortisoncreme oder -salbe. Aber ist das nicht gefährlich? Erfahren Sie, warum Ihre Bedenken in den meisten Fällen völlig unbegründet sind.
Cortison: Wunderwaffe der Medizin
Cortison wird synthetisch hergestellt – hat aber ein natürliches Vorbild. Das Hormon Cortisol wird in der Nebennierenrinde produziert. Der Körper schüttet es aus, wenn er akut mehr Energie braucht und dafür bestimmte Funktionen drosselt: Entzündungen werden gehemmt, das Immunsystem runtergefahren und damit auch Autoimmunreaktionen gebremst. Die Forschung stellte fest, dass dies auch die Beschwerden von vielen Krankheiten lindert. So wird Cortison heute vielfältig eingesetzt: hochdosiert als Tabletten oder Spritzen, als Spray bei Entzündung der Nasennebenhöhlen oder gegen Asthma oder auch in niedrig dosierter Form als Creme oder Salbe.

Das bringen Cortisonsalben und -cremes?
Cortisonsalben gibt es in verschiedenen Stärken – von niedrig dosiertem Hydrocortison, das Sie rezeptfrei in der Apotheke erhalten, bis zu verschreibungspflichtigen starken Mitteln. Die Hauptanwendungsgebiete sind Erkrankungen der Haut. Dazu gehören:
- Neurodermitis
Allergische Ausschläge
Hautentzündungen/Ekzeme
Schuppenflechte
Dabei wirkt das Mittel entzündungshemmend und antiallergisch. So unterdrückt es innerhalb von kürzester Zeit die Symptome.
Es gibt aber auch andere Behandlungsfelder, bei denen Cortison zum Einsatz kommt. Dazu gehört zum Beispiel eine Vorhautverengung. Hier sorgt der Wirkstoff dafür, dass sich die Haut leichter zurückschieben lässt und so bestenfalls eine Phimose-Operation überflüssig wird.
So verwende Sie Cortisonsalben richtig
Als Cortison neu eingeführt wurde, haben Mediziner es sehr stark konzentriert verwendet – und damit häufig überdosiert. Dadurch hält sich das hartnäckige Gerücht, Cortison sei gefährlich. Richtig ist aber: Korrekt angewendet ist Cortison ein sicheres Medikament. Vor allem für Cremes und Salben bestehen kaum Nebenwirkungen, da sie nur geringfügig bis gar nicht in den Blutkreislauf aufgenommen werden. Nur in seltenen Fällen kommt es zu weißen Flecken auf der Haut, Pickelchen oder erweiterten Äderchen. Der Glaube, dass Cortison die Haut dünn macht, ist nicht bestätigt. In der Regel können Sie niedrig dosierte Cremes auch in der Schwangerschaft und Stillzeit verwenden. Sie sollten nur verhindern, dass das Baby mit der Creme in Kontakt kommt, beispielsweise beim Stillen.
Ein paar Dinge sollten Sie dennoch beachten:
- Verwenden Sie immer nur das richtige Präparat für die erkrankte Hautregion. Dünne Gesichtshaut braucht eine viel geringere Dosis als Körperstellen mit dickerer Haut.
- Tragen Sie Cortisoncremes immer nur ganz dünn und auf die erkrankte Fläche begrenzt auf – und das nicht öfter als ein- oder zweimal am Tag. Idealerweise benutzen Sie die Creme morgens zwischen sechs und acht Uhr. Um diese Zeit schüttet der Körper selbst das meiste Cortisol aus.
- Verwenden Sie die Creme so lange wie nötig, um zu verhindern, dass die Krankheit gleich wieder ausbricht – aber so kurz wie möglich.
- Versorgen Sie Ihre Haut weiterhin mit feuchtigkeitsspendenden Cremes, am besten 15 Minuten bevor oder nachdem Sie die Haut mit Cortison behandeln.
- Bedenken Sie: Cortison hemmt nur die Symptome Ihrer Krankheit, aber es bekämpft nicht die Ursache. Das kann unter Umständen die Heilung erschweren. Teilen Sie Ihrem Arzt immer mit, wenn Sie Ihr Leiden mit Cortison dämpfen, damit er die richtige Diagnose stellen kann.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.