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Corona-Impfstoff für Kinder – Was Eltern jetzt wissen müssen

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Von: Sandra Kathe

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Ab Montag soll der Kinder-Impfstoff von Biontech an Ärzt:innen geliefert werden. Doch empfohlen wird die Impfung bislang nur für Kinder mit Vorerkrankung.
Ab Montag soll der Kinder-Impfstoff von Biontech an Ärzt:innen geliefert werden. Doch empfohlen wird die Impfung bislang nur für Kinder mit Vorerkrankung. © Jan Woitas/dpa

Ab kommender Woche steht in Deutschland der Corona-Impfstoff für Kinder von Biontech zur Verfügung. Daten aus Omikron-Studien widersprechen der Stiko-Empfehlung.

Berlin - Der Corona-Impfstoff für Kinder zwischen fünf und elf Jahren des Herstellerteams Biontech/Pfizer ist seit dem 25. November 2021 durch die Europäische Arzneimittelbehörde Ema zugelassen, ab Montag (13.12.2021) soll er auch in Deutschland ausgeliefert werden. Doch die eingeschränkte Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) sowie das Auftreten der Omikron-Variante sorgen bei vielen Eltern für Verwirrung und Frust.

So ist seitens der Stiko derzeit empfohlen, zunächst ausschließlich vorerkrankte Kinder und jene zu impfen, „in deren Umfeld sich Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren Corona-Verlauf befinden, die selbst nicht oder nur unzureichend durch eine Impfung geschützt werden können“. Darunter zählten etwa sehr alte Menschen oder jene mit einer Immunerkrankung.

Corona-Impfung für Kinder zwischen 5 und 11: Impfung gesunder Kinder nur auf individuellen Wunsch

Dass die Stiko in ihrer Stellungnahme schreibt, allen anderen Kindern zwischen fünf und elf Jahren sollten lediglich geimpft werden, „sofern ein individueller Wunsch der Kinder und Eltern bzw. Sorgeberechtigten besteht“, liege an zwei Faktoren. Erstens verliefen Erkrankungen bei Kindern dieser Altersklasse auf Basis derzeitiger Forschungsergebnisse vorwiegend asymptomatisch und mit sehr niedriger Gefahr einer schweren Erkrankung oder Hospitalisierung, was bedeute, dass in der Abwägung von Nutzen und Risiko der Nutzen derzeit für diese Altersgruppe relativ niedrig bewertet werde.

Dazu käme als zweiter Faktor, „dass das Risiko seltener Nebenwirkungen der Impfung auf Grund der eingeschränkten Datenlage derzeit nicht eingeschätzt werden kann“, heißt es in der Stiko-Empfehlung des angepassten Kinder-Impfstoffs von Biontech/Pfizer, der deutlich niedriger dosiert ist als der Impfstoff für Erwachsene.

Omikron-Variante und Corona-Impfung für Kinder: Forschungsergebnisse sprechen für Impfung

Ändern könnte diese Einschätzung jedoch die Pandemie-Entwicklung durch die im November entdeckte Omikron-Variante des Corona-Virus, die laut Aussage des neuen Gesundheitsministers Karl Lauterbach Kinder „sehr viel stärker“ befalle als bisherige Corona-Varianten. Das sagte Lauterbach diese Woche im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel. „Die Kinder infizieren sich häufiger, und sie erkranken auch schwerer.“

Lauterbach empfehle deshalb, die Impfkampagne auch bei Kindern unter zwölf Jahren voranzubringen und betont mit Blick auf die extrem selten auftretenden Nebenwirkungen: „Für Kinder ist die Erkrankung die Gefahr, nicht die Impfung“. Seine Einschätzung basiert etwa auf Untersuchungsergebnissen aus Südafrika, wo die Omikron-Variante zuerst identifiziert worden ist. Hier gebe es „einen ziemlich starken Anstieg in allen Altersgruppen“ festzustellen, „insbesondere bei den unter Fünfjährigen“, sagte Wassila Jassat vom Nationalen Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) der Nachrichtenagentur AFP. (ska)

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