Corona-Impfung: Biontech/Pfizer, Moderna oder Astra-Zeneca: Welcher Impfstoff bietet den besten Schutz?
Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna oder Oxford-AstraZeneca: Die Zahl an Impfstoffen gegen das Coronavirus steigt. Aber welcher bietet den besten Schutz?
- Die ersten Impfstoffe gegen Corona sind zugelassen und werden verabreicht.
- Bei den Impfstoffen gibt es Unterschiede in Sachen Wirkung und Funktionsweise.
- Wer entscheidet, welcher Impfstoff zum Schutz vor dem Coronavirus verabreicht wird?
Frankfurt - Mit dem Corona-Impfstoff des deutsch-amerikanischen Pharma-Gespanns Biontech/Pfizer wurde Ende Dezember 2020 der erste Impfstoff gegen das Coronavirus von der europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) genehmigt und in der EU zugelassen. In Großbritannien, Kanada und der USA wurde dieser Stoff bereits zuvor per Notverordnung geimpft.

Im Januar 2021 folgte schließlich die EU-weite Zulassung des Impfstoffs vom US-Pharma-Konzern Moderna, das ebenfalls gegen Corona helfen soll und auch bereits in den USA und in Großbritannien genehmigt ist. Darüber hinaus befindet sich ebenfalls der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzern AstraZeneca und der Oxford-Universität kurz vor der Zulassung. Dabei kam es allerdings zu Verzögerungen. Der Konzern räumte in diesem Zusammenhang Ungereimtheiten bei einer Wirksamkeitsstudie ein.
Erste Impfstoffe gegen Corona zugelassen: Weitere werden folgen
Laut Weltgesundheitsorganisation WHO werden außerdem zahlreiche Impfstoffe gegen Corona schon an Menschen getestet. Mehr als 150 weitere sollen folgen. Sie befinden sich in der vorklinischen Entwicklung. Dazu zählt unter anderem das deutsche Pharma-Unternehmen CureVac aus Tübingen. Haupteigner und SAP-Gründer Dietmar Hopp rechnet mit einer baldigen Zulassung.
Im Hinblick auf die Wirkungsweise sind sich die verschiedenen Impfstoffe gegen Corona grundsätzlich ähnlich. Das Grundprinzip: Dem menschlichen Immunsystem werden harmlose Teile, Antigene genannt, des Coronavirus hinzugefügt, damit der Körper selbst eine Immunität gegen das Virus entwickeln kann.
Corona: Was unterscheidet die Impfstoffe von Biontech, Moderna und AstraZeneca?
Die Impfstoffe von Biontach/Pfizer und Moderna zählen zu den mRNA-Impfstoffen und basieren auf künstlich hergestellten mRNA, also Boten-RNA. Diese enthalten Teile der Erbinformationen des Coronavirus in Form von RNA und damit sozusagen den Bauplan für die viruseigenen Proteine. Die verabreichte RNA enthält damit aber nur einen harmlosen Bestandteil des Coronavirus. Es können daher keine kompletten, sich vervielfachende Viren entstehen.
Die menschliche Körperzelle nimmt die RNA nach der Impfung auf und nutzt sie, um das Protein (Eiweiß) des Coronavirus selbst zu bilden, das den Schlüssel für die Bildung der Antikörper enthält. Diese neuen, ungefährlichen Antigene, erzeugen schlussendlich die schützende Immunantwort im menschlichen Organismus.

Der Impfstoff des Unternehmens AstraZeneca gehört dagegen zu den Vektor-Impfstoffen. Dabei dient ein harmloses Schimpansen-Schnupfenvirus als Transportmittel (Vektor). Dieses wird mit Bestandteilen des Coronavirus angereichert, die einen Teil der Erbinformationen der Coronaviren enthalten. Unser Organismus reagiert auf das verabreichte Virus indem es Antigene gegen das tatsächliche Coronavirus bildet.
Wirksamkeit des Impfstoffs BNT162b2 (Biontech-Pfizer) | etwa 95 Prozent |
Wirksamkeit des Imfpstoffs mRNA-1273 (Moderna) | etwa 94 Prozent |
Wirksamkeit des Impfstoffs AZD1222 (AstraZeneca) | etwa 70 Prozent |
Schutz vor Corona: Die Wirkung der Impfstoffe im Vergleich
Doch welcher Impfstoff gegen Corona wird mir verabreicht? Und welche Wirksamkeit haben die einzelnen Stoffe? Bei der Koproduktion des Mainzer Unternehmen Biontech mit dem US-Konzern Pfizer zeigen Studien, dass der Impfstoff eine Corona-Erkrankung zu rund 95 Prozent verhindert. Ähnlich gute Werte erzielte der Impfstoff von Moderna. Der entsprechende Schutz setzt etwa zehn Tage nach der Impfung ein. Die maximale Immunität wird nach der zweiten Impfung erreicht, die nach wenigen Wochen erfolgt.
Der in Großbritannien bereits zugelassene Impfstoff von AstraZeneca erzielt insgesamt eine geringere Schutzwirkung. Diese ist jedoch bei bisherigen klinischen Studien je nach Alter und Status der Vorerkrankungen unterschiedlich. Im Durchschnitt liegt die Wahrscheinlichkeit, dass eine geimpfte Person mit Corona erkrankt, bei etwa 30 Prozent.
Schutz vor Corona: Wer erhält welchen Impfstoff?
Doch welcher Impfstoff dem Einzelnen bei dem jeweiligen Impftermin schlussendlich verabreicht wird, richtet sich insbesondere in den Anfangsmonaten des Jahres nicht nach der Wirksamkeit oder den Wünschen der zu impfenden Personen. Vielmehr ist die Verfügbarkeit des Impfstoffs auschlaggebend für die Auswahl. Schlussendlich wird aber der Arzt, der die Impfung durchführt, darüber entscheiden, welcher Stoff für welche Personengruppe am besten geeignet ist.