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Alzheimer erkennen – Diese Symptome sind Anzeichen einer Demenz-Erkrankung

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Von: Karolin Schäfer

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Alzheimer und andere Demenzerkrankungen gehören nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) neu zu den zehn häufigsten Todesursachen weltweit.
Alzheimer und andere Demenzerkrankungen gehören nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) neu zu den zehn häufigsten Todesursachen weltweit. © Simon Dawson/dpa

Infolge des demografischen Wandels in Deutschland nimmt die Zahl der Menschen, die an Alzheimer erkranken, zu. Eine frühzeitige Diagnose ist dabei wichtig.

Frankfurt – Vergesslichkeit, Probleme bei der Orientierung, Sprache und Wahrnehmung stellen typische Alzheimer-Symptome dar. Die unheilbare Erkrankung gilt als häufigste Form von Demenz. Bis Ende 2021 lebten in Deutschland 1,8 Millionen Menschen mit Alzheimer, teilte die Deutsche Alzheimer Gesellschaft mit.

Wichtig ist es daher, die Erkrankung möglichst früh zu erkennen, um den Krankheitsprozess zu verzögern. „Um den Patienten durch Lebensstiländerungen, geistiges Training und Medikamente lange eine gute Lebensqualität zu sichern, muss man die Krankheit also möglichst früh diagnostizieren“, erklärte Professor Jens Wiltfang, Leiter der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Volkskrankheit Alzheimer: Vor allem ältere Menschen betroffen

Dabei ist das gar nicht so einfach, denn Alzheimer verläuft schleichend. Demenz kann dabei in jedem Alter auftreten, besonders häufig betroffen sind aber ältere Menschen. Alzheimer ist eine Volkskrankheit, die infolge des demografischen Wandelns immer weiter zu nimmt. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft geht Schätzungen zufolge davon aus, dass im Jahr 2050 bis zu 2,8 Millionen Menschen über 65 Jahren betroffen sein werden.

Der Verlauf und die Dauer der Erkrankung sind dabei von Person zu Person unterschiedlich. In jedem Fall sinkt aber die Lebenserwartung der Erkrankten.

Alzheimer: Was passiert im Gehirn?

Bei Morbus Alzheimer funktioniert in der Regel die Kommunikation zwischen den Neuronen im Gehirn nicht mehr richtig. Dadurch können Informationen nicht mehr verarbeitet und weitergeleitet werden, informierte die Alzheimer Forschung Initiative. „Das führt zu einem fortschreitenden Abbau der geistigen Fähigkeiten, denn die Nervenzellen im Gehirn können sich kaum erneuern“, heißt es weiter. Der Verlust der Nervenzellen führt dann zu entsprechenden Symptomen, wie dem Abbau kognitiver Fähigkeiten.

Alzheimer: So lässt sich die Demenz-Erkrankung frühzeitig erkennen

Doch wie lässt sich Alzheimer frühzeitig erkennen? Meist beginnt die Erkrankung mit Merkfähigkeits- und Gedächtnisstörungen. So können sich Betroffene beispielsweise an erst kürzlich zurückliegende Ereignisse nicht mehr erinnern oder sie verlegen immer wieder wichtige Dinge. Laut Bundesministerium für Bildung und Forschung fällt es Erkrankten zudem schwer, Neues zu lernen oder banale Gegenstände zu benennen. Erste Anzeichen lassen sich also zunehmen im Alltag wahrnehmen, aber auch anhand der Stimmung. Denn viele Betroffene wirken leicht reizbar und weniger belastbar.

Forschende aus Frankreich und Großbritannien haben in einer umfangreichen Studie zu Beginn des Jahres 2022 Risikofaktoren für die frühzeitige Erkennung von Alzheimer identifiziert. Ziel war es, erste Anzeichen bereits 15 Jahre vor einer Alzheimer-Diagnose zu erarbeiten. Dafür wurden die Daten von etwa 80.000 Menschen herangezogen, 40.000 mit einer Demenz-Erkrankung, 40.000 ohne.

Alzheimer: Studie identifiziert 10 Risikofaktoren für Demenz-Erkrankung

Das Durchschnittsalter bei der Alzheimer-Diagnose betrug 81 Jahre im Vereinigten Königreich und 80 Jahre in Frankreich. Dabei waren mehr Frauen als Männer von der Demenz-Erkrankung betroffen. Insgesamt 10 Risikofaktoren konnten die Forschenden identifizieren:

„Der hier verwendete agnostische Ansatz ermöglicht es, weitere potenzielle neue Risikofaktoren für die Alzheimer-Krankheit zu identifizieren“, erklärten die Autorinnen und Autoren der Studie vom ICM Institute for Brain and Spinal Cord in Paris. Dennoch seien mehr Studie nötig, um weitere Zusammenhänge zu ergründen. „Es bleibt die Frage, ob die aufgetretenen Gesundheitsprobleme Risikofaktoren, Symptome oder Warnzeichen der Krankheit sind“, so Thomas Nedelec, Hauptautor der Studie, gegenüber mdr.de.

Inzwischen geht die Deutsche Alzheimer Gesellschaft davon aus, dass weit mehr unter 65 Jahren von der Demenz-Erkrankung betroffen sind, als bisher angenommen. (kas)

Auch Tagschläfrigkeit kann ein frühes Demenz-Symptom sein.

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