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Viele Betriebe schwächeln im Werkstatt-Test

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Zwei Drittel der getesteten Werkstätten sind im aktuellen ADAC-Test durchgefallen.
Zwei Drittel der getesteten Werkstätten sind im aktuellen ADAC-Test durchgefallen. © dpa

Der ADAC-Werkstatt-Test zeichnet ein schlechtes Bild von Kfz-Betrieben in Deutschland: Beinahe zwei Drittel (62,5 Prozent) der getesteten Werkstätten fielen durch. Allerdings überprüfte der ADAC nur 72 Werkstätten für die Stichprobe.

In ganz Deutschland gibt es nach ADAC-Angaben allein 20.000 freie Werkstätten. Die Stichprobe ist also nicht repräsentativ. Die Test-Werkstätten seien zufällig in den Großräumen Hamburg, Frankfurt und München ausgewählt worden, sagte ein ADAC-Sprecher.

78 Prozent der getesteten freien Werkstätten sind beim ADAC Werkstatt-Test durchgefallen. 28 von 36 Betrieben wurden als „mangelhaft“ bewertet. Bei den Werkstatt-Ketten (A.T.U, Bosch, Meisterhaft und 1a Autoservice) sieht es kaum besser aus. Hier fielen 17 von 36 Betrieben durch (47 Prozent).

Der Test zeige außerdem, so der ADAC, dass die Freien bei der Inspektion nicht günstiger sind als die Ketten. Das Gesamtergebnis der Stichprobe bezeichnet der Automobilclub als „enttäuschend“: Von allen getesteten 72 Betrieben (Freie und Werkstatt-Ketten) erhielten gerade einmal sechs die Wertung „sehr gut“ (8 Prozent).

Test-Sieger: Werkstatt-Kette ATU

Testgewinner bei den Ketten ist ein A.T.U-Betrieb in Hamburg (Heidhorst 3). Positiv: Keine einzige A.T.U-Werkstatt erhielt die Note „mangelhaft“. Den Testern des ADAC fiel bei A.T.U zudem auf, dass bei der Inspektionsannahme offen und realistisch über die voraussichtlichen Kosten gesprochen wird.

Sechs der neun getesteten A.T.U-Service-Unternehmen fanden alle vom ADAC vorbereiteten Mängel. Bei den Bosch-Werkstätten fielen drei Betriebe durch, bei „1a“ sechs und bei Meisterhaft acht. Von allen freien Werkstätten hat Riegelhof Karosseriebau in Frankfurt/Main am besten abgeschnitten.

Szenario: Wie wurde getestet?

Der Club hat die Werkstätten mit Fahrzeugen der Modelle Audi A3, Renault Megane und VW Golf 5 getestet. Vor der Prüfung wurden die Autos mit Mängeln präpariert: Ein verstelltes Scheinwerferlicht, eine defekte Kofferraumleuchte, ein ausgehängtes ABS-Kabel, ein zu niedriger Kühlmittelstand sowie ein Ersatzrad mit zu wenig Reifendruck, fehlendes oder abgelaufenes Pannenset.

Die Arbeitsleistung wurde mit höchstens 60 Punkten, der Service mit maximal 40 Punkten bewertet. Punktabzug gab es, wenn wesentliche Serviceleistungen fehlten oder Zusatzarbeiten ohne vorherigen Auftrag ausgeführt wurden.

Kfz-Gewerbe ist überrascht

Als „unbefriedigend und in dieser Form nicht zu erwarten“ hat ein Sprecher des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) die Ergebnisse des aktuellen ADAC-Werkstätten-Tests bewertet. Gerade auch vor dem Hintergrund früherer Tests freier Werkstätten mit besseren Ergebnissen sei man von den nunmehr veröffentlichten Testresultaten überrascht. Allerdings spiele bei der Auswahl von lediglich 72 getesteten Betrieben auch der Faktor Zufall eine Rolle. (dmn, dpa, ADAC)

Sehen Sie hier das Video zum ADAC Werkstatt-Test 2013.

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