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Zuwachs in der Omikron-Familie: Welche Corona-Varianten sich gerade wo verbreiten

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Von: Pamela Dörhöfer

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Coronavirus - Corona-Schnelltest
Das RKI informiert über die Entwicklung der Corona-Fallzahlen. (Symbolfoto) © Martin Schutt/dpa

Nach Omikron BA.1 dominiert derzeit die Omikron-Variante BA.2, doch weltweit sind andere auf dem Vormarsch und Sorge bereitet deren Fähigkeit zur Immunflucht.

Frankfurt – In Deutschland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen seit dem Höhepunkt im März deutlich zurückgegangen, sie liegt aber mit knapp 62.000 weit über dem Vergleichswert von rund 2000 vor einem Jahr. Nach Omikron BA.1 dominiert derzeit die Omikron-Variante BA.2, die noch ansteckender, aber wohl nicht krankmachender ist als ihre Schwester.

Unterdessen hat sich die Omikron-Familie weiter vergrößert: In den USA breitet sich aktuell BA.2.12.1 aus, ein Subtyp von BA.2, der mittlerweile für mehr als die Hälfte der Neuinfektionen verantwortlich ist. Bisher deutet nichts darauf hin, dass BA.2.12.1 für schwerere Verläufe als die vorher auch in den Vereinigten Staaten vorherrschende BA.2-Variante sorgt.

Omikron-Varianten im Vormarsch: In Deutschland ist BA.4 und BA.5 bisher selten

In Südafrika, wo Omikron im November 2021 entdeckt wurde, hat das „Network for Genomic Surveillance“ derweil noch andere Untervarianten entdeckt: BA.4 und BA.5. Laut einem Bericht im Wissenschaftsmagazin „Science“ sollen sie im Mai für einen „dramatischen Anstieg“ der Infektionen in Südafrika gesorgt haben.

Zwar hätten dort parallel auch die Krankenhausaufenthalte zugenommen, jedoch auf „sehr niedrigem Niveau“, wird der Virologe Tulio de Oliveira von der Universität Stellenbosch zitiert, der an der Identifizierung von BA.4 und BA. 5 beteiligt war. Auch John Moore, Immunologe an der Cornell Universität New York, sieht keine Hinweise, dass diese Erreger „gefährlicher oder pathogener“ seien. In Deutschland wurden BA.4 und BA.5 bislang nur vereinzelt nachgewiesen. In Portugal allerdings soll BA.5 mittlerweile für 80 Prozent der Neuinfektionen verantwortlich sein. Deren Zahl ist dort seit Anfang Mai stark gestiegen.

Corona: Neue Omikron-Varianten scheinen Impfschutz umgehen zu können

Alle drei neuen Varianten scheinen indes das Potenzial zu besitzen, der Immunität durch Impfung und/oder Infektion – sogar mit BA.1 – zu entkommen; darauf deutet unter anderem eine Studie der Universität Peking hin. Dass eine BA.1-Infektion nicht vor einer mit BA.2.12.1, BA.4 oder BA.5 schützt, könnte sich als problematisch im Hinblick auf angepasste Omikron-Impfstoffe erweisen.

Einer der Studienautoren, der Immunologe Yunlong Richard Cao, wird in „Science“ mit der Aussage zitiert, das Virus entwickele sich zu schnell, als dass Impfstoffe, die auf einen bestimmten Stamm zielten, mithalten könnten. Einen Grund für die Immunflucht der neuen Varianten vermuten Fachleute in Mutationen, die eine Aminosäure in jener Region betreffen, mit der sich das Spike-Protein an Zellen bindet. (Pamela Dorhöfer)

Eine Infektion mit der Corona-Variante Omikron löst meist andere und spezielle Symptome aus, als die anderen Varianten.

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