„Proteste haben nie aufgehört“ – Menschen im Iran trotzen brutaler Repression
Das Regime im Iran versucht immer noch, die Proteste der Bevölkerung mit massiver Gewalt zu beenden. Die Menschen lassen sich davon jedoch nicht abschrecken.
Teheran – „Es ist das Jahr des Blutvergießens und das Ende von Khohemeini“: Die Bevölkerung im Iran geht auch weiterhin gegen das Regime auf die Straßen, dieses reagiert mit Gewalt. Doch die Menschen hält das nicht ab.
In einem Video, das die britische Zeitung TheGuardian veröffentlichte, ist zu sehen, wie die Polizei das Feuer auf Proteste in der U-Bahn Teherans eröffnet. Vor zwei Monaten löste der gewaltsame Tod von Mahsa Amini eine Welle des Widerstands im Iran aus, die bis heute anhält. „Die Proteste haben nie aufgehört, seit dem Tod von Mahsa Amini kocht das Land vor Wut“, so die freie Journalistin Mina Khani gegenüber dem österreichischen Sender Puls24.
Proteste im Iran: Gedenken an „Blutnovember“ facht die Proteste erneut an
Am Dienstag (15. November) begannen im Iran drei Tage des Protests in Erinnerung an den „Blutnovember“ 2019. Hunderte Menschen wurden damals bei Protesten vom iranischen Regime getötet, wie TheGuardien schreibt.
Wir werden kämpfen! Wir werden sterben! Wir erobern den Iran zurück!
Die Gewalt des Regimes scheint die Menschen nicht mehr zu beeindrucken. Immer wieder werden Aktivist:innen im Iran zum Tode verurteilt. In der Nacht auf Mittwoch (16. November) starben mindestens sechs Menschen in der Folge von Polizeiaktionen, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtet.

Angriff auf Kurdistan: Gewalt des Regimes richtet sich auch nach Außen
Seitdem die Bevölkerung, allen voran die Frauen, vor gut zwei Monaten begann gegen die Unterdrückung im Land auf die Straße zu gehen, versucht das Regime mit allen Mitteln von den Protesten abzulenken. Dabei schreckt es auch nicht vor kriegerischen Handlungen zurück. Seit Beginn der Proteste startete das Regime besiwpielsweise über 50 Angriffe auf die autonome Region Kurdistan.
Am Dienstag (15. November) griff das Regime vor der Küste des Omans einen Öltanker aus Israel mit Drohnen an. Der Angriff sei „Teil der iranischen Bemühungen, die Region zu destabilisieren“, so ein israelischer Beamter.
Widerstand im Iran: Mindestens 342 bei Protesten getötet
Seit Beginn der Proteste wurden bisher mindesten 342 Menschen getötet. Unter ihnen sollen sich auch mindestens 43 Kinder befinden, wie die NGO Iran Human Rights in einer ihrer neusten Publikationen berichtet.
Das Regime im Iran hat bereits Anfang September angekündigt, mit Gesichtserkennungssoftware gegen demonstrierende Frauen vorgehen zu wollen. Trotzdem wird auch weiterhin in kameraüberwachten Bereichen wie U-Bahnhöfen demonstriert, so TheGuardiant. In dem von der britischen Zeitung veröffentlichten Video sind auch Frauen zu sehen, die symbolisch ihre Kopftücher verbrennen.
Mit dem Protest der Iraner:innen wird sich auf der ganzen Welt solidarisiert. Zuletzt widmeten Max Uthoff und Claus von Wagner eine Folge ihres Satire-Magazins „Die Anstalt“, den Menschen, die sich im Iran gegen das Regime wehren. (Lucas Maier)