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Ergebnis der Bremen-Wahl: Bovi gewinnt, Klatsche für Grüne und Wutbürger im Aufwind

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Klares Ergebnis bei der Bremen-Wahl: Die SPD ist wieder stärkste Kraft, wenn auch mit dem zweitschlechtesten Ergebnis an der Weser. Die Grünen stürzen ab.

Bremen - Die Bremer SPD ist wieder stärkste Kraft im kleinsten Bundesland. Mit einem Stimmanteil von um die 30 Prozent gewannen die Genossen gegenüber dem Wahldesaster von 2019 (24,9 Prozent) knapp fünf Prozentpunkte bei der Bremen-Wahl hinzu. Je nach Prognose (ARD oder ZDF) liegt die Partei mit ihrem Spitzenkandidaten und Bürgermeister Andreas Bovenschulte damit um vier bis fünf Prozentpunkte vor der CDU mit Spitzenmann Frank Imhoff. Das Ergebnis ist jedoch das zweitschlechteste der SPD in der Geschichte Bremens.

Bürgerschaftswahl in Bremen: Hochrechnung beschert Grünen einen schweren Wahlabend

Bürgermeister Andreas Bovenschulte wurde mit seiner SPD wieder stärkste Kraft in Bremen.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte wurde mit seiner SPD wieder stärkste Kraft in Bremen. © dpa/Schuldt

Die CDU verlor leicht von 26,7 auf 25,5 (ARD) oder 24,5 Prozent (ZDF) der Stimmen. Sie war vor vier Jahren erstmals in der Geschichte des Landes Bremen stärkste politische Kraft geworden.

Die Grünen sind der Verlierer der Wahl. Sie verloren mit ihrer Spitzenkandidatin und Verkehrssenatorin Maike Schaefer laut Prognosen um die fünf Prozentpunkte und fielen von 17,4 auf 12,5 (ARD) oder 12,0 Prozent (ZDF). Schaefer sprach von einem „enttäuschenden Ergebnis“ Die Linke bleibt nahezu stabil zwischen 10,5 und 11 Prozent gegenüber 11,3 vor vier Jahren. Die FDP hat die Fünf-Prozent erneut überschritten und bleibt beiden Prognosen zufolge im Parlament.

Wahl in Bremen: „Bürger in Wut“ Sieger des Tages

Sieger des Tages ist aber die rechtskonservative Gruppierung „Bürger in Wut“ (BIW), die ein zweistelliges Ergebnis einfuhr. ARD und ZDF sehen sie jeweils bei 10,5 Prozent. Die BIW profitierte vom Ausschluss der AfD, die nicht zur Wahl zugelassen wurde, weil sie zwei konkurrierende Listen einreichte. Die BIW, die 2019 landesweit 2,4 Prozent der Stimmen holte, zieht damit erstmals in Fraktionsstärke ins Parlament ein.

In Bremerhaven holten die „Bürger in Wut“ nach den ersten Prognosen sogar 21,5 Prozent der Stimmen. Im Land Bremen gelten die beiden Städte Bremen und Bremerhaven als selbstständige Wahlbereiche.

Wahl in Bremen: Große Koalition oder wieder Rot-Grün-Rot?

In der Bremischen Bürgerschaft sind in der nächsten Legislaturperiode 87 Abgeordnete vertreten. Den Prognosen zufolge kommt die SPD auf 27 bis 28 Sitze, die Grünen auf elf bis zwölf, die Linken auf neun bis zehn. Die CDU bekäme 23 bis 24 Mandate, die FDP fünf und BIW zehn. Damit ist eine Fortsetzung der rot-grün-roten Koalition möglich. Auch eine große Koalition hätte eine stabile Mehrheit. Wahlsieger Bovenschulte sagte, die SPD werde mit allen demokratischen Parteien sprechen und schauen, „wo es die größten inhaltlichen Überschneidungen“ gebe. Die CDU ist laut Imhoff bereit für eine Regierunsgbeteiligung.

Die Wahlbeteiligung lag bei 57 Prozent (2019: 64,1). Wegen des komplizierten Wahlsystems mit fünf Stimmen pro Bürger wird die erste Hochrechnung erst gegen 22 Uhr erwartet.

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