Ukraine-Krieg: Donald Trump Jr. macht seltsamen Nato-Vorschlag
Donald Trump Jr. will seinen Vater zu einem wichtigen Nato-Treffen schicken. Er könne Dinge erledigen. Viele sehen das anders.
New York – Auch nach dem Ende seiner Präsidentschaft wird es um Donald Trump* nicht gerade ruhiger. Der 75-Jährige ist in Kreisen der Republikaner und der übrigen amerikanischen Rechten ein gefragter Mann. Das ändert auch der Ukraine-Krieg* nicht – im Gegenteil. Sein ältester Sohn Donald Trump Jr.* sorgt jetzt für Irritationen und Spott. Dieser forderte am Dienstag, sein Vater solle eine Schlüsselrolle in der Nato einnehmen. Der britische Independent hatte zuerst über den Vorschlag berichtet.
Auf die Ankündigung des US-Präsidenten Joe Biden, kommende Woche am Nato-Sondergipfel teilzunehmen und dafür nach Brüssel zu reisen, reagierte Donald Trump Jr. mit Häme. „Biden zu wichtigen Nato-Gesprächen nach Europa zu schicken, wird unsere Feinde nur noch mehr ermutigen“, schrieb Trump Jr. am Dienstagabend (15.03.2022, Ortszeit) auf Twitter.
Ukraine-Krieg: Donald Trump Jr. will seinen Vater zur Nato schicken – und erntet Spott
Für die Frage, wer die USA* beim Nato-Sondergipfel zum Ukraine-Konflikt* vertreten soll, hat Donald Trump Jr. jedoch eine klare Antwort: Donald Trump. Der CEO der Trump Organization zeigte sich auf Twitter überzeugt, dass sein Vater etwas bewegen kann: „Wenn ihr etwas erledigt haben wollt, schickt Trump.“

Die Überzeugung, dass Donald Trump die Nato* tatsächlich voranbringen könne, konnten viele Nutzerinnen und Nutzer auf Twitter nicht teilen. Viel diskutiert wurde der Vorschlag dennoch, jedoch hagelte es dabei eher Spott gegen die Familie Trump. Donald sollte stattdessen nach Moskau geschickt werden und dort bleiben, schlugen gleich mehrere Menschen auf Twitter vor. „99 Prozent der tatsächlichen Amerikaner sind einverstanden, Trump nach Moskau zu schicken und ihn dort zu lassen“, schrieb eine Person.

Ukraine-Krieg: Twitter-Nutzer fordert Donald Trump Jr. auf, Kiew zu unterstützen
Donald Trump Jr. und sein Vater könnten auch in die Ukraine* fliegen und bei der Verteidigung des Landes gegen Russland* helfen, schlugen dagegen andere Nutzerinnen und Nutzer auf Twitter vor. „Nichts hält irgendeinen Trump davon ab, nach Kiew* zu fliegen und zu helfen, harter Kerl“, schrieb ein Nutzer.
Name | Donald Trump Junior |
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Geboren | 31. Dezember 1977 in New York City |
Abschluss | Wirtschaftswissenschaften (Bachelor) |
Arbeit | CEO der Trump Organization |
Auch Donald Trumps Vergangenheit im Umgang mit der Ukraine und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin* war Thema. Zum ersten Impeachment-Verfahren gegen Donald Trump kam es, weil der damalige Präsident gedroht hatte, Militärhilfen zurückzuhalten, bis der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj* ein Ermittlungsverfahren gegen Joe Bidens* Sohn Hunter eröffnet.
Ukraine-Krieg: Donald Trump will sich als Retter der Nato inszenieren
Zudem machte Donald Trump keinen Hehl aus seiner Bewunderung von Russlands Präsident Wladimir Putin. Immer wieder war er wegen seiner Nähe zum russischen Präsidenten in Kritik geraten. Damit war auch kurz vor Beginn des Ukraine-Krieges nicht Schluss. Putin sei „smart“ und „ausgebufft“. Im Radiointerview mit den konservativen Moderatoren Buck Sexton und Clay Travis bezeichnete Trump Putin zudem als „Genie“. Nach Donald Trump Jrs. Vorschlag, der 75-Jährige solle am Nato-Treffen teilnehmen, warf ein Twitter-Nutzer daher die Frage auf, ob er Trump schicken wolle, um für Russland zu verhandeln.
Währenddessen versucht sich Donald Trump angesichts des Ukraine-Kriegs als Retter der Nato zu inszenieren. Die Menschen vergessen, dass er es gewesen sei, der Nato-Staaten dazu gebracht habe, Geld auszugeben, um die kriselnde Nato wieder aufzubauen, erklärte Trump laut der britischen Zeitung Independent. (Max Schäfer) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.