Abstürze werfen Fragen auf: Russland verliert mehrere Kampfjets im Ukraine-Krieg
Am Samstag stürzen noch auf russischem Territorium mehrere Kampfjets und Hubschrauber ab. Es ist der bisher größte Verlust in der Luftwaffe.
Moskau/Kiew - Russland hat am Wochenende im Ukraine-Krieg einen großen Verlust in der Luftwaffe verzeichnen müssen. Mehrere Kampfjets und Hubschrauber wurden am Samstag (13. Mai) noch auf russischen Territorium abgeschossen. Während russische Medien zunächst von insgesamt zwei abgestürzten Hubschraubern vom Typ Mi-8 sowie zwei Kampfjets vom Typ Suchoi Su-34 und Su-35 berichtetet hatten, sprach der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, am Sonntag von insgesamt drei abgeschossenen Hubschraubern neben den Kampfjets.
Russland verliert Kampfjets und Hubschrauber im Ukraine-Krieg
Alle Flugzeuge stürzten am Samstag in der Region Brjansk im Westen Russlands ab. Offiziell bestätigt hatte der Brjansker Gouverneur Alexander Bogomas zunächst nur einen Hubschrauberabsturz. In den sozialen Netzwerken kursierten mehrere Videos von der Explosion in der Luft sowie dem anschließenden Absturz von Wrackteilen.
Es ist unklar, wer für den Absturz der Kampfjets und Hubschrauber verantwortlich war. Die ukrainische Luftwaffe hat eine Verantwortung für den Abschuss von Kampfjets und Hubschraubern auf russischem Gebiet in der Region Brjansk offiziell zurückgewiesen. Nicht die Ukraine, sondern die russische Flugabwehr sei laut Ihnat für die Abstürze verantwortlich gewesen. Die russischen Jets hätten einen Angriff mit Gleitbomben vorbereitet. „Sie wollten unsere friedlichen Menschen, unsere Regionen bombardieren“, sagte der Sprecher weiter. Für ihn sei es daher angenehm, solche Neuigkeiten über Abstürze beim russischen Feind zu lesen.

Währenddessen wirft der für Russland in der Ostukraine kämpfende Kommandeur Alexander Chodakowski der Ukraine vor, für den Abschuss der Flugzeuge verantwortlich zu sein. Die Ukraine könne durch die westlichen Waffenlieferungen inzwischen ihre Handlungsspielräume erweitern. Dass die russische Flugabwehr durch einen „dummen Fehler“ gleich mehrere eigene Maschinen abgeschossen haben soll, wies er zurück. Nach dem Absturz mehrerer Kampfjets in Russland hatte sich auch Wagner-Chef Prigoschin eingemischt und seine Theorie geteilt.
Absturz von Kampfjets und Hubschraubern in Russland bisher größter Verlust in russischer Luftwaffe
Bei den Abstürzen sollen insgesamt mindestens neun Menschen getötet worden sein. Offizielle Angaben gab es dazu jedoch nicht. Laut der US-Militärzeitung Task & Purpose stellen die Abschüsse der Kampfjets und Hubschrauber den größten russischen Verlust in der Luftwaffe seit Beginn des Krieges dar. Bislang sei Russland in der Lage gewesen, Angriffe aus der Luft durchzuführen. Am Samstag sei es hingegen das erste Mal gewesen, dass russische Flugzeuge noch innerhalb von Russlands Grenzen abgeschossen wurden.
Die Flugzeugabstürze auf russischem Territorium ereigneten sich nur einen Tag, nachdem die Ukraine das erste Mal die neu gelieferte Storm Shadow-Raketen aus Großbritannien eingesetzt und damit zwei Industrieanlagen im ostukrainischen Luhansk beschossen hatten. Die Raketen könnten laut der Militärzeitung hinsichtlich ihrer Reichweite auch Russland erreichen. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace sagte jedoch, dass die Ukraine zugesagt habe, sie nur gegen Ziele innerhalb ihrer eigenen Grenzen einzusetzen. (nz/dpa)