Trump und DeSantis: Showdown in Iowa steht kurz bevor

Eine interne Wahlkampfinformation aus dem Trump-Lager sickert durch und zeigt, wie ernst Donald Trump im Kampf um die US-Präsidentschaft das Duell mit RonDeSantis nimmt.
Des Moines (Iowa) - Der republikanische Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, kandidiert noch nicht offiziell um das Präsidentenamt in den USA, doch seine Ankündigung wird in der kommenden Woche erwartet. Der frühere US-Präsident Donald Trump befindet sich indes schon mitten im Wahlkampf und scheint das Duell mit DeSantis ernst zu nehmen. Trump will offenbar den Fehdehandschuh erstmals in Iowa werfen, wie ein Mitarbeiter der Trump-Kampagne am Samstag durchsickern ließ.
Duell beginnt: Trump plant Iowa-Wahlkampfveranstaltung zeitgleich zu DeSantis-Aufenthalt
Wie am Samstag bekannt wurde, plant Trump offenbar am 13. Mai eine Wahlkampfveranstaltung in Iowa in einem Park der Hauptstadt Des Moines. Das berichtet unter anderem die Washington Post. Die Information stach ein Wahlkampfmitarbeiter der Trump-Kampagne durch, der anonym bleiben wollte. Das Datum von Trumps Iowa-Reise fällt damit ausgerechnet auf denselben Tag, an dem sich der Gouverneur von Florida bereits in dem US-Bundesstaat aufhält. Iowa ist zudem jener Bundesstaat der USA, in dem der republikanische Wettbewerb beim Kampf ums Weiße Haus traditionellerweise beginnt. Für beide Kandidaten steht in Iowa demnach viel auf dem Spiel.
Bei der Wahlkampfveranstaltung Mitte Mai will Trump Unterstützer für die erste Vorwahl der Republikaner in Iowa gewinnen. Diese Entscheidung, die laut Trumps Mitarbeiter bereits seit Wochen in Planung sei, gilt als Hinweis darauf, dass sich der Wettbewerb zwischen DeSantis und Trump verschärft. Der Ex-Präsident greift den Gouverneur aus Florida und einstigen Hoffnungsträger der Republikaner nun immer direkter an.
Schon seit längerem steht fest, dass DeSantis am 13. Mai bei einer Sommer-Spendenaktion des Abgeordneten Rand Feenstra in Iowa teilnehmen wird. Bei der Präsidentschaftswahl vor acht Jahren hatte Trump in Umfragen zunächst geführt, war am Ende aber seinem damaligen Konkurrenten Ted Cruz unterlegen, dessen Wahlkampfkampagne besser organisiert war. Trump hatte damals etwa die Kontaktdaten tausender potenzielle Unterstützer in dem Bundesstaat unbearbeitet gelassen.
Trump will wegen „unüberwindbaren Vorsprungs“ nicht mit Parteikollegen debattieren
Der frühere Protegé Trumps gilt nun als seine größte innerparteiliche Konkurrenz. Ron DeSantis steht zwar noch nicht offiziell im US-Wahlkampf, doch zwischen den Zeilen lassen sich bereits Seitenhiebe gegen seinen früheren Unterstützer Trump herauslesen. Statt „Make America great again“ lautet der Slogan des Gouverneurs von Florida - kein Scherz: „Make America Florida“. Auch direkte Sticheleien gab es bereits zu hören. „Ich weiß nicht, was es bedeutet, Schweigegeld an einen Pornostar zu zahlen, um Schweigen über eine angebliche Affäre zu sichern“, so DeSantis bei einer Pressekonferenz im März angesichts einer Anklage gegen Trump in Manhattan, was als klare Abgrenzung gegen den Ex-Präsidenten gewertet wurde. In seiner Regierungsarbeit gebe es kein „tägliches Drama“, sagte der DeSantis bei einer anderen Gelegenheit.

Donald Trump vermeidet direkte Debatte mit Ron DeSantis
Lust auf eine direkte Debatte mit seinem Parteikollegen im Rahmen der US-Vorwahlen hat Trump offenbar nicht. Zumindest schimpfte er am vergangenen Dienstag in seinem sozialen Netzwerk Truth Social, dass er sich angesichts seines soliden Vorsprungs solchen Prüfungen nicht unterziehen müsse. Bei den Vorwahlen in den USA bestimmen die Parteien ihren jeweiligen Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen. Die Anwärter debattieren traditionellerweise zuvor öffentlich miteinander.
Womöglich scheut der Ex-Präsident die direkte Konfrontation mit seinem größten Rivalen, der als „intellektueller“ Trump gilt und in Florida bereits die Verabschiedung von erzkonservativen Gesetzen vorweisen kann. Doch einer Umfrage der Winthrop University in South Carolina zufolge sind 41 Prozent der Befragten für Donald Trump als republikanischen Kandidaten bei der US-Präsidentschaftswahl. Der Ex-Präsident liegt damit weit vor DeSantis, der nur auf 20 Prozent der Stimmen kam.