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Vermeintlicher Wahlbetrug
Klage gegen Sidney Powell: Wahlmaschinen-Hersteller Dominion will 1,3 Milliarden US-Dollar
- vonMarcel Richtersschließen
Anwältin Sidney Powell macht Dominion, den Hersteller der US-Wahlmaschinen, für vermeintlichen Wahlbetrug verantwortlich. Jetzt wehrt sich das Unternehmen.
- Wiederholt hatte US-Anwältin Sidney Powell das Unternehmen Dominion des Wahlbetrugs bezichtigt.
- Dominion setzt sich nun mit einer Klage gegen die Vorwürfe rund um die US-Wahl 2020 zur Wehr.
- Sogar Todesdrohungen gegen Angestellte von Dominion hatte es infolge der Vorwürfe gegeben.
Washington – Rund 1,3 Milliarden US-Dollar (rund 1,06 Milliarden Euro) will das Unternehmen Dominion von Sidney Powell. Die US-Anwältin hatte Dominion, den Hersteller der Wahlmaschinen für die Präsidentschaftswahl in den USA, wiederholt für vermeintlichen Wahlbetrug verantwortlich gemacht.
Dominion klagt gegen Sidney Powell und ihre „Verbündeten“
Das Unternehmen hat am Freitag (08.01.2021) in Washington D. C. Klage gegen Powell und deren „Verbündete“ und verschiedene Medien eingereicht. Grund ist der „unübertroffene Schaden“, der Dominion durch die Aussagen von Powell entstanden sein soll, heißt es in der Klageschrift. „Während einer Pressekonferenz in Washington, D.C., einer politischen Kundgebung in Georgia und einer Medienkampagne behauptete Powell fälschlicherweise, Dominion habe die Wahl manipuliert“, heißt es in dem 124 Seiten langen Dokument.
Die Klage kommt nicht ohne Ankündigung. Bereits zuvor hatte Dominion Sidney Powell und verschiedenen weiteren natürlichen und juristischen Personen angedroht, gegen Falschbehauptungen vorzugehen. Powell hatte die Ankündigung jedoch nicht ernst genommen. Vielmehr schrieb sie ihren 1,3 Millionen Twitter-Follower:innen laut dem Dokument noch nach der angedrohten Klage, dass es Beweise für den Betrug gebe und dass bei Dominion „Meister des Betrugs“ am Werk seien.
Todesdrohungen gegen Angestellte von Dominion
The Dominion litigation has begun with a suit against Sidney Powell seeking... $1.3 billion. h/t @BradHeath @alanfeuer
— Adam Klasfeld (@KlasfeldReports) January 8, 2021
ICYMI: https://t.co/v5Ud9Qjrdz
Doc: https://t.co/8Z63xkUtYq pic.twitter.com/4IAccIBCoP
Dominion macht „enormen Schaden“ geltend, der dem Unternehmen durch das Verhalten von Sidney Powell entstanden sei. Unter anderem wird die angestoßene öffentliche Diskussion angeführt. So hätten allein auf Twitter potenziell 8,75 Millionen Menschen die falschen Anschuldigungen gelesen. Außerdem wurden laut Dominion mehrere hunderttausend US-Dollar zum Schutz von Angestellten und rund 1,17 Millionen für den Schutz der Reputation des Unternehmens ausgegeben. In der Anklageschrift werden mehrere Äußerungen in sozialen Medien zitiert, aus denen Todesdrohungen gegen Dominion-Angestellte hervorgehen. Insgesamt fordert Dominion nun 651.735.000 US-Dollar Entschädigung sowie denselben Betrag als Strafe für Powell und ihre Kanzlei.
Hat Russland mit den Vorwürfen gegen Dominion zu tun?
Ein Aspekt der Klageschrift könnte auch im Zusammenhang mit den möglichen Verbindungen der Trump-Administration nach Russland von Bedeutung sein. So gibt Dominion an, eine Verbindung zwischen einer russischen Agentin und Sidney Powell gefunden zu haben. Patrick Byrne, ehemaliger Geliebter der mutmaßlichen russischen Agentin Maija Butina, soll Powell im August kontaktiert haben. Byrne gab in einem Gespräch mit Jerome Corsi an, ermittelt zu haben, mit welchen technischen Möglichkeiten Dominion dazu beigetragen habe, die Wahl zu „stehlen“. Corsi wiederum war im Zuge der Untersuchungen zur möglichen russischen Einmischung in die US-Präsidentschaftswahl 2016 vorgeladen worden. Ob die mögliche Enthüllung von Dominion weitere Konsequenzen hat, ist noch unklar. (Marcel Richters)