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Gerüchte bei Fox News: Moderatoren wollen Tucker Carlson folgen

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Von: Johanna Soll

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Tucker Carlson, ehemals Moderator beim ultrarechten US-Fernsehsender Fox-News und bald auf Twitter
Tucker Carlson, ehemals Moderator beim ultrarechten US-Fernsehsender Fox-News und bald auf Twitter © CHIP SOMODEVILLA / AFP

Tucker Carlson will nach dem Rauswurf bei Fox News weitermachen – mit einer Sendung auf Twitter. Ehemalige Kolleginnen und Kollegen äußern Interesse.

New York City – Er war der Moderator mit den besten Quoten zur Primetime im Kabelfernsehen in den USA – der rechtsextreme Demagoge Tucker Carlson. Doch Ende April entließ der ultrarechte US-TV-Sender Fox News seinen Star überraschend. Dieser will nun ein Sendeformat auf Twitter beginnen und könnte Gesellschaft bekommen. Andere Moderatorinnen und Moderatoren, die bei Fox News angestellt sind, können sich wohl vorstellen, an Carlsons Show mitzuwirken, sobald ihre Arbeitsverträge auslaufen. Dies berichtet Variety, eine US-Branchenzeitschrift der Unterhaltungsindustrie.

Seit dem Rauswurf Carlsons aus Fox News sind die Einschaltquoten des Senders stark gesunken, insbesondere zur Hauptsendezeit. Das Publikum ist dem Anschein nach verärgert, dass Carlson mit seinen rechtsextremen Hetzreden nicht mehr allabendlich auftritt. Angeblich, so berichtet Variety, wurde mündlich im Rahmen der außergerichtlichen Einigung mit dem Wahlmaschinenhersteller Dominion vereinbart, dass sich Fox News von Carlson trennt. Sowohl Dominion als auch Fox bestreiten dies. Demnach hat sich Fox verpflichtet, 787,5 Millionen Dollar (knapp 720 Millionen Euro) an Dominion zu zahlen – eine Rekordsumme in einem US-Zivilprozess gegen einen Medienkonzern.

Tucker Carlson hat noch immer Vertrag mit Fox News

Der texanische Gouverneur, der Republikaner Greg Abbott, kündigte auf Twitter Konsequenzen für Dominion wegen dessen angeblicher Einflussnahme auf Carlsons Rauswurf bei Fox News an. Er sei froh darüber, dass Dominion-Wahlmaschinen in Texas nicht eingesetzt werden und er wolle, dass es auch künftig dabei bleibe. „Wir mögen mit den Positionen anderer nicht einverstanden sein, aber wir sollten niemals versuchen, Ansichten, die unseren eigenen widersprechen, unrechtmäßig zum Schweigen zu bringen“, schrieb Abbott. Es wird erwartet, dass einige andere republikanische Gouverneurinnen und Gouverneure Abbotts Beispiel folgen werden.

Carlsons Vertrag mit Fox News läuft noch bis Ende 2024, bis dahin soll er sein Jahresgehalt von rund 20 Millionen Dollar erhalten, außerdem enthalte sein Vertrag eine Wettbewerbsverbotsklausel. Zuletzt sickerten Textnachrichten von Carlson durch, in denen er unter anderem rechtsextreme, gewaltverherrlichende und rassistischen Ansichten äußert. Gegenüber der Nachrichtenseite Axios teilte Carlsons Rechtsanwalt Bryan Freedman mit: „Die Vorstellung, dass irgendjemand Tucker zum Schweigen bringen und ihn daran hindern wird, mit seinem Publikum zu sprechen, ist mehr als absurd.“ Wie Twitter-CEO Elon Musk bestätigte, wird Carlson daher demnächst mit einer Sendung auf Twitter starten. (Johanna Soll)

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