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Trump Jr. steht wegen „ungeschminkter Homophobie“ in der Kritik

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Von: Nadja Austel

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Kontroverse Familienbeziehungen: Donald Trump Junior und Vater Donald Trump
Verstehen sich im Wahlkampf prächtig: Donald Trump Junior und Vater Donald Trump. (Archivbild) © Douglas P. Defelice/AFP

Trump Jr. reiht sich in den Chor derer ein, die den Verkehrsminister der USA nach einer Zugentgleisung kritisieren – und nutzt dies für eine homophobe Äußerung.

Washington DC – Nach dem Zugunglück eines Güterzugs im Bundesstaat Ohio hagelt es Kritik am Verkehrsminister der USA. Pete Buttigieg wird unter anderem zur Last gelegt, dass er auch mehr als zwei Wochen nach dem Unfall den Ort des Unglücks noch nicht besucht hatte. Er habe den Ermittlern genug Zeit für eine unabhängige Untersuchung des Unglücks geben wollen, rechtfertigte dieser sein Fernbleiben.

Wer hingegen vor Ort war, ist der ehemalige Präsident. Donald Trump hat sich im von der Katastrophe heimgesuchten Städtchen East Palestine als Wohltäter inszeniert. Das Krisenmanagement der Regierung kritisierte er dabei scharf und versprach den Anwohner:innen Tausende Flaschen Trinkwasser – mit seinem Namen darauf. Denn bei der Bevölkerung wachsen die Sorgen vor gesundheitlichen Folgen. Der verunglückte Güterzug war mit Chemikalien beladen.

Trump Senior und Junior an der Wahlkampf-Front: Sofort zur Stelle

Für Trump Senior ein gelungener Wahlkampfauftritt: Flankiert von lokalen Politikern und seinem Sohn, Donald Trump Junior, trat er in einer Feuerwache auf. Der Zug war Anfang Februar entgleist und in Flammen aufgegangen. Eine Rauchwolke stand über dem Ort nahe der Staatsgrenze zu Pennsylvania, der vorübergehend evakuiert wurde.

Seit dem Unfall klagen Anwohner:innen über gesundheitliche Probleme – darunter Kopfschmerzen, gereizte Augen und Hautausschlag. Sie werfen den Behörden unvollständige Informationspolitik vor und fühlen sich im Stich gelassen.

Trump-Junior: Wahlkampf-Wohltäter und homophob

Der Direktor der US-Umweltbehörde versuchte, die Menschen vor Ort zu beruhigen. Man stelle sicher, dass es keine Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung gebe, sagte Michael Regan. Man teste sowohl das Wasser auch als die Luft regelmäßig auf gefährliche Schadstoffe. Der Vorfall habe diese Gemeinde „verständlicherweise in ihren Grundfesten erschüttert.“ Eine perfekte Gelegenheit für Trump Senior also, Wahlkampf zu betreiben.

Doch auch sein Sohn schob sich wetternd ins Rampenlicht: Während eines Newsmax-Interviews gab Trump Junior eine Tirade gegen Verkehrsminister Buttigieg zum besten und beharrte darauf, dass der Minister nur zu PR-Zwecken ins Amt berufen wurde – um die „Diversität“ des Ministeriums zu fördern. Denn Buttigieg ist homosexuell. Das Video wurde bereits hunderttausendfach angesehen. Der Journalist Aaron Rupar kommentierte, es sei ein treffendes Beispiel für die „ungeschminkte Homophobie“ des Juniors.

Trump Jr. poltert wie ein Großer: Der „schwule“ Minister soll nichts von seinem Amt verstehen

„Er ist schwul, also müssen wir ihm irgendwas geben. Lasst ihn uns zum Verkehrsminister machen“, wettert Trump Junior dort. Es werde in der Regierung gar nicht erwartet, dass tatsächlich für den jeweiligen Job qualifizierte Leute in Ämter berufen werden. Sie wüssten oft gar nicht, was sie dort tun. So wie Buttigieg eben nichts vom Amt als Verkehrsminister verstehe. Das habe er nur bekommen, damit der Homosexuelle nicht leer ausgehe.

Die Aufräumarbeiten am Unglücksort seien außerdem zu langsam gestartet worden. Vertreter der Biden-Regierung bestreiten dies und weisen darauf hin, dass die Bundesbehörden bereits wenige Stunden nach dem Unglück vor Ort waren, auch wenn Präsident Joe Biden und andere hochrangige Regierungsvertreter nicht vor Ort waren. (na)

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