Statt strengeren Waffengesetzen: Republikaner fordern bewaffnete Wachen an US-Schulen

Donald Trump und sein ehemaliger Vize Mike Pence setzen ihren Wahlkampf bei einer Veranstaltung der Waffenlobby fort. Pence muss sich Buhrufe anhören.
Indianapolis - Am Freitag (14. April) haben der ehemalige US-Präsident Donald Trump und andere Republikaner das jährliche Treffen der größten Waffenrechts-Lobbyorganisation des Landes, der National Rifle Association (NRA), besucht. Die Veranstaltung wurde zu Trumps Wahlkampf, der bei der US-Wahl 2024 erneut Präsident werden will. Auch Trumps ehemaliger Vizepräsident Mike Pence war bei der Veranstaltung in seinem Heimatstaat Indiana anwesend.
Neben Trumps Kritik an Joe Biden und seiner Politik ging es bei der Veranstaltung auch um die Themen, die für die Waffenlobby wichtig sind. Zu den diskutierten Themen gehörten die jüngsten Amokläufe in den US-Städten Nashville und Louisville, bei denen insgesamt mehr als ein Dutzend Menschen getötet wurden.
Schulschießereien in den USA: Pence fordert Todesstrafengesetz
„Ich glaube, dass es an der Zeit ist, ein bundesweites Todesstrafengesetz mit beschleunigten Berufungsverfahren einzuführen, um sicherzustellen, dass diejenigen, die Massenerschießungen begehen, in Monaten und nicht in Jahren hingerichtet werden“, sagte Pence, der von der NRA für seine Haltung zu Waffenrechten mit „Gold“ ausgezeichnet wurde. Neben Applaus erntete Pence auch Buhrufe. „Ich liebe euch auch“, antwortete Pence auf die Buhrufe.
Außer Trump und Pence wiederholten auch die anderen Rednerinnen und Redner, dass der Schuldige hinter den Gewalttaten nicht die große Anzahl von Schusswaffen in den USA sei, sondern der Geisteszustand der Täter - das bekannte Argument der Waffenlobby. Die Lösung seien nicht strengere Waffengesetze, wie Biden sie seit langem fordert, sondern mehr Waffen an Schulen, sowie bewaffnete Wachen, damit sich Lehrer:innen und Sicherheitspersonal besser verteidigen können.
Biden-Regierung: Regulierung von Waffen
Die Biden-Regierung, die sich für die Regulierung von Waffen einsetzt, sagte am Freitag (14. April), dass die NRA sich mit der „steigenden Zahl der durch Waffen getöteten Kinder“ befassen sollte und anstatt dessen „vernünftige“ Maßnahmen ablehnt, die Leben retten würden.
Die NRA ist die mächtigste Lobbyorganisation für Waffen in den Vereinigten Staaten. Vor allem republikanische Politiker suchen regelmäßig die Unterstützung der NRA. Die Lobby ist auch durch die mindestens 149 Amokläufe im ganzen Land seit Anfang des Jahres unter Druck geraten. Allein in den letzten Wochen wurden bei zwei Amokläufe 11 Menschen getötet, zuerst in einer Schule in Nashville, Tennessee, und dann in einer Bank in Louisville, Kentucky. In beiden Fällen hatten die Täter ihre Waffen legal erworben. (dpa / Yagmur Ekim Cay)
Zuletzt wurden nach Protesten für eine Verschärfung der Waffengesetze zwei Demokraten aus dem Parlament in Tennessee ausgeschlossen.