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Vorwahlen der Republikaner: Trump-Fan Ramaswamy kandidiert gegen Trump

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Von: Johanna Soll

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Vivek Ramaswamy, Präsidentschaftskandidat der Republikaner bei seiner Rede auf der rechten CPAC-Konferenz
Vivek Ramaswamy, Präsidentschaftskandidat der Republikaner bei seiner Rede auf der rechten CPAC-Konferenz © Anna Moneymaker / AFP

Ein weiterer Republikaner will es mit Donald Trump aufnehmen und Präsidentschaftskandidat der Republikaner werden: Unternehmer und Trump-Anhänger Vivek Ramaswamy.

USA – Bisher liegt der ehemalige US-Präsident Donald Trump in den meisten Umfragen mit mehr oder weniger großem Abstand an der Spitze des Kandidatenfeldes der republikanischen Präsidentschaftsanwärter:innen. Nach Nikki Haley bekommt Trump nun einen zweiten Konkurrenten, der seine Kandidatur offiziell gemacht hat: Vivek Ramaswamy. Dabei ist der 37-jährige rechtslibertäre Tech-Unternehmer mit indischen Wurzeln selbst ein Trump-Fan.

Mit Politik hatte Ramaswamy bisher nichts am Hut, er führte ein Biotech-Start-up, schrieb zwei Bücher und gründete einen Investmentfonds. Wie schon sein Vorbild Trump in dessen ersten Wahlkampf 2016, verkauft Ramaswamy seine mangelnde politische Erfahrung als besondere Qualifikation. Wie auch Trump ist Ramaswamy passionierter Kulturkämpfer – eines seiner Bücher trägt den Titel „Woke, Inc.: Inside Corporate America‘s Social Justice Scam“ (Einblicke in den Soziale-Gerechtigkeit-Schwindel der US-Unternehmen).

Vivek Ramaswamy will FBI und Bildungsministerium abschaffen

In einem Video, in dem der Republikaner seine Präsidentschaftskandidatur verkündet, sagt er, er wolle die „nationale Identitätskrise“ in den USA beseitigen. „Glaube, Patriotismus und harte Arbeit sind verschwunden, nur um durch neue säkulare Religionen wie Covidismus, Klimaismus und Gender-Ideologie ersetzt zu werden“, ist sich Ramaswamy sicher.

In dieselbe Kerbe schlug der Möchtegern-US-Präsident dann auch mit seiner Rede am Freitag (3. März) bei der rechten CPAC-Konferenz in der Nähe der US-Hauptstadt Washington, D.C. Er forderte eine „nationale Wiederbelebung“ und kündigte an, er werde als Präsident sowohl das FBI als auch das Bildungsministerium abschaffen, ebenso wie Quoten zur ethnischen Herkunft für Unternehmen, die im Auftrag des Bundes tätig sind.

Vivek Ramaswamys Kandidatur: Derzeit chancenlos

Wie stehen die Chancen, dass Vivek Ramaswamy als Sieger aus dem Vorwahlkampf der Republikaner hervorgeht? Sehr schlecht, denn einer aktuellen Umfrage zufolge bringt er es gerade einmal auf 0 Prozent, während Trump bei 53 Prozent liegt, Floridas Gouverneur Ron DeSantis auf 28 Prozent kommt, gefolgt von Ex-Vizepräsident Mike Pence mit 7 Prozent. Laut Morning Consult haben 44 Prozent der republikanischen Wähler:innen noch nie von Ramaswamy gehört. Damit gehört er zu den am wenigsten bekannten Präsidentschaftskandidat:innen der Republikaner.

Bei einer nicht repräsentativen Umfrage unter den Teilnehmer:innen der CPAC-Konferenz schnitt Ramaswamy geringfügig besser ab und brachte es immerhin auf ein Prozent. Im Nachgang behauptete er, ein politischer Berater mit Verbindungen zu CPAC habe sein Team kontaktiert und Ramaswamy angeboten, für mindestens 100.000 US-Dollar (rund 95.000 Euro) Leute zur Konferenz zu bringen, die dann bei der internen Abstimmung für Ramaswamy votieren.

„Wir haben uns entschieden, bei der Aufdeckung des quasi korrupten Wahlkampfprozesses auf ‚volle Transparenz‘ zu setzen“, sagte Ramaswamy gegenüber Politico. (Johanna Soll)

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