FBI durchsucht Universität in Delaware - Affäre um Bidens Dokumente weitet sich aus
Der Skandal um Regierungsdokumente im Besitz von Joe Biden bekommt mit einer FBI-Razzia an der Universität in Delaware ein neues Kapitel.
Washington/Newark – Nach dem Fund von über hundert Geheimakten in privaten Räumen des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump kommen auch immer wieder Fehltritte seines Nachfolgers Joe Biden ans Licht. Nun haben Bundespolizist:innen in den USA einem Bericht des US-Senders CNN zufolge mehrere Razzien an der Universität Delaware durchgeführt – und sind dabei wohl auch fündig geworden.
Demnach hätten die FBI-Ermittler:innen in den vergangenen Wochen an zwei Terminen unterschiedliche Orte an der Universität durchsucht, in deren Bibliothek etliche Unterlagen aus Bidens jahrelanger Arbeit im Senat lagern, heißt es laut CNN aus FBI-Kreisen. An beiden Tagen seien Dokumente gefunden worden, die nun untersucht würden. Als Geheimdokumente seien die Unterlagen in diesem Fall jedoch nicht gekennzeichnet gewesen. Wie die Universität mitteilt, seien die über 1850 Kisten mit Biden-Dokumenten bislang nicht für die Öffentlichkeit zugänglich gewesen.

Biden in Erklärungsnot: US-Präsident bewahrte ebenfalls Dokumente falsch auf
Die Dokumentenfunde an der Universität Delaware sind dennoch nicht die erste Auffälligkeit, die das FBI im Zusammenhang mit dem amtierenden US-Präsidenten entdeckt hat. Das sorgt langsam für Unmut in Bidens Partei und Gegenwind für den Präsidenten. Einige Mitglieder der Demokraten haben bereits Zweifel geäußert, ob der inzwischen 80-Jährige noch der richtige Kandidat für die Präsidentschaftswahlen 2024 ist.
Bei den bislang gefundenen Dokumenten, die in einer Garage Bidens in Wilmington im Bundesstaat Delaware sowie in einem Büro in der Bundeshauptstadt Washington aufgetaucht waren, habe es sich um vereinzelte, teils geheime, Dokumente aus Bidens Amtszeit als Vizepräsident des Demokraten Barack Obama gehandelt. Die Lagerung solcher Dokumenten ist jedoch streng dem US-Nationalarchiv vorbehalten. Das gilt in Bidens Fall ganz genau wie für Trump.
Dokumenten-Affäre in den USA: Erst Kritik an Trump, nun an Biden
Diesen hatte Biden nach mehreren spektakulären Durchsuchungen durch FBI-Ermittler:innen, nach denen Trump kistenweise Geheimakten gehortet hätte, lautstark kritisiert, was nun auch Biden selbst schwer schaden könnte. Nicht nur hatte dieser seinem umstrittenen Amtsvorgänger Verantwortungslosigkeit vorgeworfen, er scheint auch mit der Kommunikation eigener Fehltritte zu lange gewartet zu haben.
So betont Bidens Team zwar immer wieder, dass die Durchsuchungen unter Kooperation von Bidens Beschäftigten stattfänden, dennoch waren die verdächtigen Funde erst ans Licht gekommen, als Medien an die Information gelangt waren. Bekannt waren einzelne falsch gelagerte Dokumente offenbar bereits Anfang November, noch vor den Midterm-Wahlen in den USA. Dafür wird Biden nicht nur aus den eigenen Reihen, sondern natürlich besonders lautstark auch von den politischen Gegnern der Republikaner kritisiert.
Diese müssen dennoch befürchten, dass auf Trump, der bereits seine erneute Präsidentschaftskandidatur angekündigt hat, aufgrund der Menge und Art der gefundenen Dokumente ein Ermittlungsverfahren zukommt. Biden scheint davon, zumindest bislang, verschont zu bleiben. (saka)